06.10.2013 Aufrufe

http://rcin.org.pl

http://rcin.org.pl

http://rcin.org.pl

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Caiisalität und Erklärung. 435<br />

inducirten Strom) ein ähnliches Kennxeichen des Verhaltens,<br />

des Ziistandes, wie dasselbe im vorigen Fall durch die W ä r m e -<br />

e m p f i n d u n g oder das T h e r m o m e t e r geliefert wird. W e r t h hat<br />

allein die Beziehung des Thatsächlichen xu Thatsächlichem,<br />

u n d diese wird durch die Beschreibung erschöpft.<br />

Die hinzugedachten Flüssigkeiten haben ja doch n u r die<br />

Eigenschaften, die m a n ihnen zur Darstellung des Thatsächlichen<br />

andichten musste. Sollen dieselben auf einmal mehr enthalten<br />

als die Thatsachen?<br />

5. W i e kann n u n der Eindruck entstehen, dass eine Erklärung<br />

m e h r leistet als eine Beschreibung? W e n n ich zeige, dass ein<br />

V o r g a n g A sich so verhält wie ein anderer mir hesser bekannter<br />

-B, so wird mir A hiermit noch vertrauter, ebenso w e n n ich<br />

zeige, dass A aus der Folge oder d e m Nebeneinander der mir<br />

bereits bekannten B, C, D.... besteht. Hiermit ist aber n u r<br />

ein Thatsächliches durch ein anderes Thatsächliches, eine Beschreibung<br />

durch andere mir vielleicht schon besser bekannte<br />

Beschreibungen ersetzt. Die Sache k a n n mir dadurch geläufiger<br />

w e r d e n , es k a n n sich dadurch eine Vereinfachung ergeben, i m<br />

W e s e n derselben tritt aber keine A e n d e r u n g ein.<br />

M a n sagt die Thatsachen stünden in den Darlegungen des<br />

Physikers in der Relation der Nothivendigheit^ welchen U m s t a n d<br />

die blosse Beschreibung nicht z u m A u s d r u c k bringt. W e n n ich<br />

constatirt habe, dass eine Thatsache A gewisse (z. B. geometrische)<br />

Eigenschaften B hat, u n d mich in m e i n e m D e n k e n daran halte,<br />

so k a n n ich selbstredend nicht zugleich wieder hiervon absehen.<br />

D a s ist eine logische Nothwendigkeit. Hierin liegt aber nicht,<br />

dass d e m A nothivendig die Eigenschaft B zukommt. Dieser<br />

Z u s a m m e n h a n g ist lediglich durch die Erfahrung gegeben. Eine<br />

andere als eine logische Xothwendigkeit, etwa eine physikalische,<br />

existirt eben nicht.<br />

Fragen wir, w a n n uns eine Thatsache klar ist, so m ü s s e n<br />

wir sagen, dann, w e n n Avir dieselbe durch recht einfache.^ uns<br />

geläufige Gedankenoperationen, etwa Bildung von Beschleunigungen,<br />

geometrische S u m m a t i o n derselben u. s. w., nachbilden<br />

können. Diese A n f o r d e r u n g an die Einfachheit ist selbstredend<br />

für den Sachkundigen eine andere als für den Anfänger. Ersterem<br />

genügt die Beschreibung durch ein System von Differentialgleichungen,<br />

w ä h r e n d letzterer den allmäligen A u f b a u aus Ele-<br />

28*<br />

<strong>http</strong>://<strong>rcin</strong>.<strong>org</strong>.<strong>pl</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!