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135 Histc/risehe Uebersicht der Lehre von der Wärmestrahlung.<br />

beschäftigen zu wollen, i) Es handle sich ihm um Aufklärung<br />

der Thatsachen, soweit dies möglich sei. Er ziehe für seinen<br />

Gebrauch die Ausdrucksweise der Emissionsiheorie vor. Seine<br />

Vorstellungen über die von warmen Körpern ausgeworfenen<br />

Wärmestofftheilchen bildet er der Gastheorie von Daniel<br />

Bernoulli und G. L. Le Sage nach. Durch die Bemerkung<br />

V6gobre's veranlasst, dass der Pictet'sche Kältestrahlungsversuch<br />

nicht genügend erklärt sei, versucht er seine Vorstellungsweise<br />

auf diesen Fall anzuwenden, und gelangt so zu<br />

seinem Gedanken des beweglichen Oleichgewichtes (6quilibre<br />

mobile) der IVärme^ welchen er in drei verschiedenen Schriften<br />

dargelegt hat. 2)<br />

Die Wärme denkt er sich aus discreten Theilchen bestehend,<br />

welche verglichen mit ihrem gegenseitigen Abstand sehr klein<br />

sind, die sich in den verschiedensten Richtungen mit sehr grosser<br />

Geschwindigkeit bewegen, und sehr selten treffen. Jeder Punkt<br />

Raumes, oder der Oberfläche eines warmen Körpers, kann als<br />

ein Centrum angesehen werden, von welchem Wärmetheilchen<br />

nach allen Richtungen ausgehn, und auf welches solche aus<br />

allen Richtungen zukommen. In jedem Punkt durchkreuzen<br />

sich also Fäden (filets) oder Strahlen von Wärmestofftheilchen.3)<br />

Zwei Räume sind im Wärmegleichgewicht, wenn sie sich gegenseitig<br />

in gleichen Zeiten gleich viel Wärmetheilchen zusenden.<br />

Aendert sich der Wärmezustand eines Körpers nicht, so liegt<br />

dies nach Prevost's Vorstellung daran, dass derselbe ebenso<br />

viele Wärmetheilchen gewinnt, als er in derselben Zeit abgiebt.<br />

„Derselbe verhält sich wie ein See, i7i welchen es regnet,<br />

während gleichzeitig eine gleiche Quantität Wasser verdunstet.^)<br />

Der Pictet'sche Doppelspiegelversuch erklärt sich sowohl<br />

im Fall der Wärme- als der Kältestrahlung nach Prevost in<br />

gleich einfacher Weise. Zwei gleichwarme Körper in den beiden<br />

Brennpunkten tauschen gleiche Wärmemengen aus. Wird einer<br />

von beiden wärmer als der andere, so sendet ersterer dem<br />

letztern eine grössere Wärmemenge zu, als er von diesem<br />

1) Prevost, Du Calorique rayonnant. Paris 1809. S. 9.<br />

2) Ausser der angeführten Schrift noch: Memoire sur requilibre du Feu<br />

1781 und Exposition elementaires etc. Geneve 1832.<br />

3) Du Calorique. S. 23.<br />

A. a. 0. S. 26.<br />

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