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119 Rückblick auf die Entwicklung dei- Lehre von der Wärmeleitung.<br />

nachgewiesen hat (vergl. S. 91). Hiermit ist die allgemeine<br />

phänomenohgiscJie Bedeutung der La<strong>pl</strong>ace'sehen Gleichung<br />

dargelegt. Dass dieselbe nicht auf das engere Gebiet der Physik<br />

beschränkt ist, habe ich anderwärts schon kurz ausgeführt.^)<br />

6. Eine naturwissenschaftliche Theorie, wie die eben behandelte<br />

Theorie der Wärmeleitung, kommt durch einen doppelten V<strong>org</strong>ang<br />

zu Stande: Durch Aufnehmen von Sinneswahrnehmungen<br />

(durch Beobachtung und Versuch), und durch selbstthätige Nachbildung<br />

der Thatsachen der Wahrnehmung in Gedanken. Diese<br />

Nachbildung muss, wenn dieselbe wissenschaftlichen Charakter<br />

haben soll, mittheilbar sein. Gedanken sind aber nur übertragbar,<br />

indem sie durch die Sprache als Abbilder allgemein bekannter<br />

Thatsachen bezeichnet werden. Es kommt also immer<br />

darauf an, die Ergebnisse der Beobachtung mit Hülfe allgemein<br />

bekannter und geläufiger Thätigkeiten aus allgemein bekannten<br />

Wahrnehmungsthatsachen nachzubilden. Nur selten wird sich<br />

dieser Process rein in der Phantasie abspielen können, wie z. B.^<br />

wenn man sich die Abkühlung eines warmen Körpers in kalter<br />

Umgebung, die Bildung des rothen Zinnober aus weissem metallisch<br />

glänzendem Quecksilber und gelbem Scliwefel vorstellt.<br />

Bei Bestimmung der Lichtbrechung durch eine geometrische<br />

Construction ahmt man die physikalische Thatsache durch geometrische<br />

Thatsachen nach, welche bei einer geläufigen muskulären<br />

Thätigkeit an bekannten geometrischen Objekten auftreten.<br />

Ebenso beruht die Darstellung des Abkühlungsprocesses durch<br />

eine geometrische Progression in letzter Linie auf einer geläufigen<br />

ßechnungs-, beziehungsweise Zähloperation, welche mit<br />

den Graden des Thermometers v<strong>org</strong>enommen wird, also ebenfalls<br />

auf einer muskulären Thätigkeit (Richtung des Blickes, Bezeichnung,<br />

Benennung des Grades u. s. w.) beruht.<br />

Mau sieht, in welcher Weise bei Annahme des dargelegten Standpunktes<br />

molekulartheoretische Untersuchungen über die Bedeutung von »w,<br />

über dessen Zusammenhang mit dem Ahsoi'ptions- und Emissionsvermögen<br />

des wärmeleitenden Körpers einzuleiten wären.<br />

') Mach, über Guebhard's Darstellung der Aequipotentialcurven.<br />

Sitzungsber. d. Wiener Akademie. Math.-naturw. Cl. II. Abth. Bd. 86, S. 10<br />

(1882). — Vgl. auch Mach, über die physiologische Wirkung räumlich vertheilter<br />

Lichtreize. Sitzungsberichte der Wiener Akad. Math.-nalurw. Cl.<br />

II. Abth. Bd. 57 (1868). — Ferner: „Analyse d. Empfindungen" S. 92 und<br />

„Mechanik" S. 221.<br />

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