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214 Die Entwicklung der Thermodynamik. Das Carnot'sche Princip.<br />

„Bei Schlussfolgerungen über diesen Gegenstand dürfen wir<br />

den sehr bedeutenden Umstand nicht vergessen, dass die Quelle<br />

der bei diesen Versuchen durch Reibung erzeugten "Wärme offenbar<br />

unerschöpflich ist. Es ist kaum nöthig hinzuzufügen, dass<br />

etwas, das von einem isolirten Körper oder Körpersystem endlos<br />

herv<strong>org</strong>ebracht werden kann, unmöglich eine materielle Substanz<br />

sein kann, und ich finde es schwer, wenn nicht ganz unmöglich^<br />

mir eine bestimmte Yorstellung von dem zu machen,<br />

was in diesen Versuchen erzeugt und mitgetheilt wird, wenn ich<br />

es nicht für eine Bewegung halten soll."<br />

Auch Sir Humphry Davy^) bekämpft die Stoff Vorstellung der<br />

Wärme. Zwei Eisstücke von — 1,7® C schmelzen bei seinen Versuchen<br />

durch Reibung aneinander^ obgleich die specifische Wärme<br />

des Wassers grösser ist als jene des Eises, weshalb die damals<br />

übliche Erklärung hinfällig wird. Um sich davon zu überzeugen,<br />

dass die Reibungswärme nicht von der Umgebung herbeigezogen<br />

wird, setzt Davy ein Uhrwerk, welches eine Metall<strong>pl</strong>atte reibt,<br />

auf ein Stück Eis, umgeben mit einer Wasserrinne, unter die<br />

Glocke der Luftpumpe. Im wohlevacuirten Räume erwärmt<br />

sich die Metall<strong>pl</strong>atte, da auf derselben befindliches Wachs geschwolzen<br />

wird. Die Wärme konnte nicht vom Eis hergenommen<br />

sein, da sonst das Wasser in der Eisrinne hätte gefrieren müssen.<br />

Dieselbe konnte auch von der weitern Umgebung nicht herrühren,<br />

da sie das Eis nicht durchdringen konnte. Auch nach<br />

Davy's Ansicht ist die Wärme kein Stoff, sondern Bewegung<br />

oder Schwingung der Körperatome. Auch Th. Young®)^ AmperQ^)<br />

und andere grosse Naturforscher sprechen sich im Sinne<br />

Davy's aus. Die Thatsachen, auf welche sich die Thermodynamik<br />

aufbaut, sind also zu Beginn des 19. Jahrhunderts keineswegs<br />

unbekannt. Ebenso wenig fehlen die anschaulichen Vorstellungen,<br />

mit welchen die Thermodynamik operirt. Allein diese<br />

Vorstellungen haben in dieser Zeit einen fast ganz contem<strong>pl</strong>ativen^<br />

philosophischen, passiven Charakter. Sie regen nicht zu<br />

einer genauen quantitativen Untersuchung des Zusammenhanges<br />

1) Collectet works of Sir Humphry Davy. London 1839—1841. Vol. II.<br />

— Vgl. auch Humphry Davy, Contributions to physical and medical knovvledge.<br />

Bristol 1799.<br />

Lectures on natural philosophy. London 1807.<br />

Ann. de Chim. T. 57 p. 432.<br />

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