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Die Wege der Forschung. 451<br />

Zwei Systeme von Eigenschaften oder Reaktionen, die sich<br />

gegenseitig eindeutig bestimmen, seien dieselben qualitativ oder<br />

quantitativ, wollen wir als gleich werthig, gleichgeltend oder<br />

äquivalent bezeichnen. So ist für eine geradlinige B e w e g u n g<br />

bei constanter Kraft, für welche w , s, t^ v, p Masse, W e g , Zeit<br />

Endgeschwindigkeit, Kraft bedeuten, die Werthbestimraung je<br />

dreier dieser Grössen, unter welcher m oder p ist, äquivalent<br />

der W e r t h b e s t i m m u n g von je drei andern-, denn stets sind die<br />

zwei noch übrigen mitbestimmt. F ü r ein ebenes Dreieck mit<br />

den Seiten A, B, C u n d den gegenüber liegenden W i n k e l n<br />

a, ß, 7, ist die W e r t h b e s t i m m u n g von A ß y äquivalent jener<br />

v o n B C a. Die Kenntniss solcher Systeme äquivalenter Eigenschaften<br />

ist, wie M a n n in B e z u g auf Geometrie gezeigt hat^)^<br />

da sich seine Darlegungen auf jedes Gebiet, so auch auf Physik<br />

übertragen lassen, für das (deduktive) D e n k e n von d e m höchsten<br />

W e r t h . Jede Ableitung, jede richtige Erklärung, jeder B e w e i s<br />

beruht auf d e m schrittweisen Ersatz v o n Eigenschaften<br />

durch äquivalente, wobei sich schliesslich Eigenschaften als<br />

äquivalent zeigen, für welche dies nicht unmittelbar ersichtlich<br />

war.<br />

Eine solche Aequivalenz ist selbstredend i m m e r gegenseitig.<br />

AVenn m a n z. B. den Satz aufstellt: „Zu e i n e m Viereck (J.),<br />

dessen E c k e n im Kreise liegen (i?), ist die S u m m e der gegenüberliegenden<br />

W i n k e l 2 Rechte (C)," so lässt sich u m g e k e h r t<br />

sagen: „In einem Viereck in w^elchem die S u m m e der<br />

gegenüberliegenden W i n k e l 2 Rechte ist (C), liegen die Ecken<br />

im Kreise (i?)." E i n e unrichtige U m k e h r u n g entsteht n u r durch<br />

Weglassung eines Bestimniungsstückes in derselben. So ist der<br />

Druck (p) einer gegebenen Gasmasse durch V o l u m (v) u n d<br />

Temperatur bestimmt, u n d auch v durch p mid nicht aber<br />

V und t durch p allein. D a s v o n M a n n gegebene Beispiel der<br />

falschen U m k e h r u n g eines geometrischen Satzes lässt sich in<br />

derselben W e i s e auffassen.<br />

A u c h M a n n ' s Unterscheidung mehr- u n d minder geltender.,<br />

leider sprechender u n d von einander unabhängiger Eigenschaften<br />

lässt sich ohne weiters in der Physik anwenden, wie dies nicht<br />

Mann, Abhandlungen aus dem Gebiete der Mathematik. Festschrift<br />

zum Jubiläum der Universität Würzburg. 1882.<br />

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