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392 Die OeJcononiie der Wissenschaft.<br />

2. Einwendungen, die auf einer ernsten Erwägung des Gegenstandes<br />

beruhen, und die darum auch dann fördernd sind, wenn<br />

man denselben nicht durchaus zustimmen kann, rühren von<br />

Petzoldt^) her. Petzoldt findet den Begriff Oekonomie<br />

sowohl Sixxi physischem wie geistigem Gebieten unangemessen,<br />

und meint, dass sich auf beiden Gebieten lediglich eine Tendenz<br />

zur Stabilität ausspricht. Auf physischem Gebiet habe ich den<br />

Begriff Oekonomie selbst überall abgewiesen,2) kann aber in Bezug<br />

auf das geistige Gebiet Petzoldt nicht beistimmen.<br />

Es sei zunächst Petzoldt's Standpunkt durch einige Sätze<br />

charakterisirt: „Oekonomische Erscheinungen zeigen uns zwei<br />

Seiten. Entweder fassen wir den Zw^eck ins Auge und bemerken,<br />

dass er mit den geringsten Mitteln, mit dem kleinsten<br />

Kraftaufwand erreicht ist; oder wir gehen von der Betrachtung<br />

der Mittel, bezw. Kräfte aus und beobachten, dass sie das Grösstmögliche<br />

leisten. . . . Gegebene Kräfte können also nicht das eine<br />

Mal mehr als das andere Mal leisten. . . . Von der Verschiedenheit<br />

unserer Einwirkungen abgesehen, können gegebene Kräfte,<br />

bezw. Tendenzen nur einen stationären Endzustand erreiciien,<br />

also auch nur auf eine Weise vollkommen zweckmässig, völlig<br />

ökonomisch verwendet werden. . . . Wir können dem Princip der<br />

Continuität eine Minimumseite nicht abgewinnen. Mit der Aenderung<br />

der Vorstellung oder der Festhaltung eines Gedankens<br />

neuen Eindrücken gegenüber ist die Idee der Sparsamkeit ebenso<br />

wenig zu verbinden, wie man beim Kräfteparallelogramm von<br />

einem Minimum der Aenderimg der Grösse und Richtung der<br />

einen Kraft durch die andere sprechen kann. . . . Das Denken<br />

will aber die Welt gar nicht »wiederspiegeln« und soll und<br />

braucht es darum auch nicht. Sein Ztveck ist, mit den Dingen<br />

und V<strong>org</strong>ängen in ein stabiles Verhältniss zu treten. Sein blosses<br />

Vorhandensein selbst ist aber, -wie alles Vorhandensein, zwecklos,<br />

rein thatsächlich. . . . Die Zweckmässigkeit und die mit ihr<br />

verknüpfte Oekonomie kann man nur als Resultat einer Entwicklung<br />

verständlich finden."<br />

Der Schluss von Petzoldt's Arbeit lautet:<br />

„Nicht Maxima, Minima und Oekonomie, sondern Eindeutig-<br />

Maxima, Minima und Oekonomie. Vierteljahrschrift für wissenschaftliche<br />

Philosophie. Leipzig 1891.<br />

2) Mechanik.<br />

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