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402 Die Vergleiclmng als ivissenscliaftiiclies Princip.<br />

Wir müssen sogar zugestehen, dass wir ausser Stande sind<br />

jede Thatsache sofort direli zu beschreiben. Wir müssten vielmehr<br />

nmthlos zusammensinken, würde uns der ganze Reichthum<br />

der Thatsachen, den wir nach und nach kennen lernen, aufemma,<br />

geboten. Glücklicher Weise fällt uns zunächst nur Vereinzeltes,<br />

Ungewöhnliches auf, welches wir, mit dem Alltäglichen vergleichend,<br />

uns näher bringen. Hierbei entwickeln sich zunächst<br />

die Begriffe der gewöhnlichen Verkehrssprache. Mannigfaltiger<br />

und zahlreicher werden dann die Vergleichungen, umfassender<br />

die verglichenen Thatsachengebiete, entsprechend allgemeiner<br />

und abstrakter die gewonnenen Begriffe, welche die direkte<br />

Beschreibung ermöglichen.<br />

Erst wird uns der freie Fall der Körper vertraut. Die Begriffe<br />

Kraft, Masse, Arbeit werden in geeigneter Modifikation<br />

auf die elektrischen und magnetischen Erscheinungen übertragen.<br />

Der Wasserstro7n soll Fourier das erste anschauliche Bild für<br />

den Wärmestrom geliefert haben. Ein besonderer, von Taylor<br />

untersuchter Fall der Saitenschwingung erklärt ihm einen besonderen<br />

Fall der Wärmeleitung. Aehnlich wie Dan. Bernoulli<br />

und Euler die mannigfaltigsten Saitenschwingungen aus Taylor'sehen<br />

Fällen setzt Fourier die mannigfaltigsten Wärmebewegungen<br />

analog aus einfachen Leitungsfällen zusammen, und<br />

diese Methode verbreitet sich über die ganze Physik. Ohm<br />

bildet seine Vorstellung vom elektrischen Strom jener Fourier's<br />

nach. Dieser schhesst sich auch Fick's Theorie der Diffusion<br />

an. In analoger Weise entwickelt sich eine Vorstellung vom<br />

magnetischen Strom. Alle Arten von stationären Strömungen<br />

lassen nun gemeinsame Züge erkennen, und selbst der volle<br />

Gleichgewichtszustand in einem ausgedehnten Medium theilt<br />

diese Züge mit dem dynamischen Gleichgewichzszustand, der<br />

stationären Strömung. So weit abliegende Dinge wie die magnetischen<br />

Kraftlinien eines elektrischen Stromes und die Stromlinien<br />

eines reibungslosen Flüssigkeitswirbels treten dadurch in<br />

ein eigenthümliches Aehnlichkeitsverhältniss. Der Begriff Potential,<br />

ursprünglich für ein engbegrenztes Gebiet aufgestellt,<br />

nimmt eine umfassende Anwendbarkeit an. An sich so'unähnliche<br />

Dinge wie Druck, Temperatur, elektromotorische Kraft<br />

zeigen nun doch eine Ueberein Stimmung in ihrem Verhältniss<br />

zu den daraus in bestimmter Weise abgeleiteten Begriffen:<br />

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