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Das Verhältniss physikalischer und chemischer V<strong>org</strong>änge. 355<br />

2. Wollen wir das Verhältniss beider Gebiete klar erkennen,<br />

so müssen wir fragen: Worin stimmen physikalische und chemische<br />

V<strong>org</strong>änge überein, und worin unterscheiden sie sich?<br />

Aeltere chemische Schriften sehen in den chemischen V<strong>org</strong>ängen<br />

Aenderungen, Wie ist dies zu verstehen?<br />

Blei und Eisen ist ..{materiell''' verschieden. Kaltes und heisses<br />

Eisen ist immer noch „derselbe" Körper. Ist denn aber Blei<br />

von 500 rnfsec Geschwindigkeit von ruhendem Blei, Eisen von<br />

1700° C von kaltem Eisen, Natriumdampf von festem Natrium<br />

in seinem Verhaltwi nicht viel mehr verschieden, als Eisen und<br />

Blei in kaltem Zustande untereinander? Wären wir nur auf<br />

den Tastsinn angewiesen, so würden wir ruhendes und bewegtes<br />

Blei gewiss nicht für denselben Körper halten. Der Wärmesinn<br />

allein würde kaltes und heisses Eisen, der Lichtsinn allein festes<br />

und dampfförmiges Natrium als verschiedene Körper ansprechen.<br />

Was Avir einen Körper nennen ist eben ein Com<strong>pl</strong>ex von Eigenschaften,<br />

die in verschiedene Sinnesgebiete fallen, und die<br />

„Materie" ist eben nur die Vorstellung des Zusammenhanges<br />

dieses Com<strong>pl</strong>exes. Bei physikalischen V<strong>org</strong>ängen ändert sich<br />

rein oder doch vorzugsAveise eine Eigenschaft des Com<strong>pl</strong>exes,<br />

bei chemischen V<strong>org</strong>ängen der ganxe Com<strong>pl</strong>ex.<br />

Das stabilste Merkmal eines Körpers, welclies nicht unmittelbar<br />

sinnlich, sondern durch ein System motorischer, sinnlicher<br />

und intellektueller Reaktionen gewonnen wird, ist dessen Masse,<br />

oder wenn wir nicht so tief gehen wollen, dessen Gewiciit.<br />

Lavoisier hat zuerst in nachdrücklicher Weise die Aufmerksamkeit<br />

darauf gelenkt, dass die Massensumme bei chemischen<br />

V<strong>org</strong>ängen ungeändert bleibt, so dass der Massengewinn eines<br />

Körpers durch den Massenverlust des andern ausgeglichen wird.<br />

Die Vorstellung, dass bei chemischen V<strong>org</strong>ängen sich gegebene<br />

Körper verbinden, durchdringen, oder trennen^ ist an die vorerwähnte<br />

mit natürlicher Gewalt gebunden, und schliesst sich den<br />

Erfahrungen des täglichen Lebens über das Verhalten physikalischer<br />

Körpercombinationen mit Geläufigkeit an. Wir glauben<br />

also, dass dann eine chemische Aenderung eintritt, wenn ein<br />

der bezüglichen Fragen kann ich Jaumanii's Versuch nicht ansehen, dosh<br />

bin ich der Meinung, dass die von ihm erörterten Punkte der Diskussion<br />

sehr Averth sind.<br />

23*<br />

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