06.10.2013 Aufrufe

http://rcin.org.pl

http://rcin.org.pl

http://rcin.org.pl

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

448 Die Wege der Forschung.<br />

den W i n k e l eines Kreisviereckes 2 Rechte beträgt, zur Erläuterung<br />

dieser Verhältnisse verwenden.<br />

I m Gebiete der Physik treten u n s dieselbsn Erscheinungen<br />

n u r in Aveniger einfacher F o r m entgegen. A r a g o findet, dass<br />

eine rotirende Kupferscheibe {A) eine Magnetnadel mitbewegt<br />

(B). D u r c h F a r a d a y ' s spätere E n t d e c k u n g , nach welcher in<br />

relativ gegen den Magnet bewegten Leitertheilen Ströme entstehen,<br />

welche (nach O e r s t e d t ) auf ersteren Kräfte ausüben, die<br />

(nach L e n z ) der erzeugenden B e w e g u n g entgegenwirken, w e r d e n<br />

zwischen Ä u n d B n e u e Elemente (C) eingeschaltet. Der Zus<br />

a m m e n h a n g von A u n d B wird durch C, welches übrigens<br />

Aufstellungen derselben Art enthält, erklärt. W ä r e C vorher<br />

nicht n u r theilweise sondern ganz bekannt gewesen, so hätte die<br />

Deduktion zur E n t d e c k u n g des Z u s a m m e n h a n g e s von A und B<br />

geführt. Die Processe des Erschauens, ob sie vereinzelt oder<br />

v e r b u n d e n auftreten, ob der Z u s a m m e n h a n g von A u n d B unmittelbar,<br />

oder ob zwischen A u n d B vermittelnde Glieder erschaut<br />

werden, bleiben im W e s e n i m m e r dieselben.<br />

Die E r i n n e r u n g an die vorigen geometrischen Beispiele<br />

begünstigt besonders die U e b e r z e u g u n g , dass in vielen Fällen<br />

dieselbe E n t d e c k u n g sowohl durch das E x p e r i m e n t als auch auf<br />

theoretischem W e g e gemacht w e r d e n kann, dass nämlich zwischen<br />

diesen beiden Forschungsweisen nicht jene grosse Kluft besteht,<br />

die m a n gewöhnlich annimmt. Ueberall w o meine G e d a n k e n<br />

den Thatsachen schon genügend angepasst sind, w e r d e ich die<br />

zwischen A u n d B einzuschaltenden Mittelglieder ebensogut in<br />

meinen G e d a n k e n vorfinden wie im Experiment, sofern eben die<br />

Glieder C nicht ganz neue., erst in der E r f a h r u n g zu findende sind.<br />

Der Theoretiker experimentirt, wie L i e b i g ^ ) sagt, mit seinen<br />

Begriffen gerade so, wie der Experimentator mit Thatsachen<br />

experimentirt. E r hat, seine Ergebnisse mit den Thatsachen<br />

vergleichend, Gelegenheit, die Begriffe, v o n welchen er ausgegangen,<br />

zu prüfen oder zu berichtigen, w o f ü r G a l i l e i , N e w -<br />

t o n , C a r n o t reichliche Beispiele liefern. Anderseits äussert<br />

G a u s s noch gelegentlich, das Experimentiren sei so interessant,<br />

weil m a n eigentlich stets mit seinen eigenen G e d a n k e n experimentirt.<br />

1) A. a. 0.<br />

<strong>http</strong>://<strong>rcin</strong>.<strong>org</strong>.<strong>pl</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!