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426 Der Substanxbe(jriff.<br />

stellt, so dass für d e n Begriff Materie eigentlich keine andere<br />

Function übrig bleibt, als jene, die beständige Bexieliumj der<br />

Einzeleigenschaften darzustellen. V o n grosser praktischer Bedeutung<br />

w a r der v o n N e w t o n geführte experimentelle Nachweis,<br />

dass die Masse u n d das Gewicht (an demselben Orte der<br />

Erde) für ganz beliebige verschiedene Körper einander proportional<br />

sind.i) Die Masse ist aber d a r u m noch nicht die „Quantität<br />

der Materie", sondern eine (mechanische) Eigenschaft des<br />

als Materie bezeichneten Com<strong>pl</strong>exes, ganz wie die übrigen als<br />

Beispiel angeführten.<br />

W ä r e n wir bei Beurtheilung der Beständigkeit materieller<br />

Eigenschaften auf unsere blossen Sinne angewiesen, so w ü r d e<br />

unser Urtheil vielfachen S c h w a n k u n g e n unterliegen, abgesehen<br />

davon, dass unsere B e o b a c h t u n g nicht genau mittheilbar wäre.<br />

D e r N e w ton'sehe N a c h w e i s verschafft u n s in der W a g e u n d<br />

d e m Gewichtssatz ein Maass der Siibstanxialität. Diese Vorrichtungen<br />

unterstützen unsere direkte sinnliche B e o b a c h t u n g in<br />

analoger Weise, wie das T h e r m o m e t e r die B e o b a c h t u n g durch<br />

die blosse W ä r m e e m p f i n d u n g unterstützt. J e d e m , der eine W a g e<br />

u n d einen Gewichtssatz besitzt, ist eine Yergleichsthatsache zugänglich_,<br />

auf welche wir u n s bei Mittheihmg unserer Beobachtungen<br />

u n d g e n a u e n Darstellungen der Thatsachen in G e d a n k e n<br />

beziehen können. Hierin liegt, wie schon erwähnt, die B e d e u -<br />

tung aller 3Iaasse.<br />

5. In w^elcher W e i s e der Substanzbegriff in den physikalischen<br />

Theorien auftritt, u n d wie er sich in denselben entwickelt, lehrt<br />

die Geschichte dieser Wissenschaft. E i n elektrischer oder magnetischer<br />

Körper unterscheidet sich äusserlicher Sicht nach gar<br />

nicht von einem unelektrischen oder unmagnetischen. Ersterem<br />

b e w e g e n sich aber gewisse K ö r p e r entgegen, w ä h r e n d sie gegen<br />

letzteren sich gleichgültig verhalten. So wie wir aber gew^ohnt<br />

sind w a h r z u n e h m e n , dass d e m Sichtbaren ein Tastbares zu G r u n d e<br />

liegt, auch w e n n wir letzteres i m Augenblick "nicht tasten, setzen<br />

wir auch zwischen elektrischen u n d magnetischen K ö r p e r n einerseits<br />

u n d indifferenten andererseits einen bleibenden Unterschied<br />

voraus, der z w a r augenblicklich nicht sichtbar, vielleicht aber<br />

später einmal nachweisbar sein könnte. Dieser bleibende Unterschied<br />

wird in der natürlichsten und einfachsten W e i s e als ein<br />

1) Mechanik. S. 183.<br />

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