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416 Der Begriff.<br />

B e w e g u n g e n stellen n u n das Ende einer Associationsreihe dar,<br />

sind keine R e f l e x b e w e g u n g e n m e h r , sondern w^erden als willliürliche<br />

B e w e g u n g e n bezeichnet. Die Frage, ob die Innervation<br />

als solche in irgend einer "Weise, nicht bloss durch ihre Folgen,<br />

sondern unmittelbar z u m Bewusstsein k o m m t , wollen wir als<br />

eine strittige bei Seite lassen, u m so m e h r als die B e a n t w o r t u n g<br />

dieser Frage für unsern Zweck nicht unbedingt nöthig ist^)<br />

Sobald n u n eine B e w e g u n g welche sonst refiectorisch<br />

auf einen Reiz R erfolgte, ivillkürlich., durch irgend einen mit<br />

E associirten Reiz S eingeleitet wird, k ö n n e n sich mannigfaltige<br />

Com<strong>pl</strong>icationen ergeben, w o d u r c h ganz n e u e Reizcom<strong>pl</strong>exe u n d<br />

mit diesen n e u e B e w e g u n g s c o m p l e x e in's Spiel k o m m e n können.<br />

W i r sehen das selbständig g e w o r d e n e junge Thier einen Körper,<br />

der i h m geniessbar zu sein schemt^ ergreifen, beschnüffeln, mit<br />

den Z ä h n e n bearbeiten, endlich verschlingen oder wegwerfen.<br />

E i n junger anthropoider Affe pflegt, wie mir H e r r R. F r a n c e s -<br />

c h i n i mittheilt, zunächst in alles, w a s m a n ihm darbietet,<br />

hineinzubeissen, w ä h r e n d ein älterer Affe oft schon nach blosser<br />

Betrachtung einen Körper, mit d e m er nichts anzufangen weiss,<br />

einfach weglegt. A u c h Kinder pflegen alles, was sie ergreifen<br />

k ö n n e n , in den M u n d zu stecken. E i n College sah ein K i n d<br />

wiederholt nach einem dunkeln Brandfleck auf einem Tisch<br />

greifen, u n d das vermeintliche Objekt mit komischem Eifer sofort<br />

in den M u n d führen.<br />

2. Unter clifferenten U m s t ä n d e n also, die etwas Oerneinsames<br />

haben, treten gleichartige Thätigkeiten, B e w e g u n g e n ein (Ergreifen,<br />

Beschnüffeln, Belecken, Zerbeissen), welche neue entscheidende<br />

sinnliche M e r k m a l e (Geruch, Geschmack) herbeischaffen,<br />

die für das weitere Verhalten (Yerschlingen, W e g w e r f e n )<br />

m a a s s g e b e n d sind. Diese conforme Thätigkeit sowohl, als die durch<br />

dieselben hervortretenden conformen sinnlichen Merkmale, welche<br />

ja beide in irgend einer W e i s e z u m Bewusstsein k o m m e n werden,<br />

halte ich für die physiologische Grundlage des Begriffes. W o r a u f<br />

in gleicher W e i s e reagirt wird, das fällt unter einen Begriff.<br />

So vielerlei Reaktionen, so vielerlei Begriffe. E i n e m Thier, das<br />

sich in der beschriebenen Weise verhält, wird m a n die K e i m e der<br />

Begriffe: J^ahrung, Nichtnahrung u. s. w. nicht absprechen können,<br />

Vgl. James, Psychology. New-York. 1890. II. Bd.<br />

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