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4U Kritik des Tetyijyeraturhegriffes.<br />

gesummte Verhalten des Körpers, das Avir schon kennen und<br />

noch weiter kennen lernen werden^), so sind wir für unser<br />

Denken doch genöthigt, alles dies in eine Einheit zusammen<br />

zu fassen und durch ein Symbol: Warmexuatnnd zu bezeichnen.<br />

Prüfen wir uns genau, so entdecken wir wieder als schattenhaften<br />

Kern dieses Symbols die Wärmeempßndiing ^ als den<br />

ersten und natürlichsten Repräsentanterl der ganzen Gruppe von<br />

Vorstellungen. Es scheint uns, dass wir diesem Symbol, das<br />

doch nicht ganz unsere willkürliche Schöpfung ist, Realität zuschreiben<br />

müssten. So entsteht also der Eindruck einer „wirklichen<br />

Temperatur", von welcher die abgelesene nur ein mehr<br />

oder weniger ungenauer Ausdruck ist.<br />

Newton's Vorstellungen von einer „absoluten Zeit", einem<br />

„absoluten Raum" u. s. w., die ich anderwärts erörtert habe 2),<br />

entstehen auf eine ganz analoge Weise. In den Vorstellungen<br />

der Zeit spielt die Ernpfmdimg der Dauer den verschiedenen<br />

Zeitmaassen gegenüber dieselbe Rolle, Avie in dem obigen Fall<br />

die Wärmeempfindung.^) Aehnlich verhält es sich mit dem<br />

Räume.<br />

16. Hat man sich einmal klar gemacht, dass mit der Einführung<br />

eines neuen willkürlich festgesetzten,empfindlicheren,feineren<br />

Merkmals des Wärmezustandes ein ganz neuer Standpunkt eingenommen<br />

ist, und dass nunmehr nur das neue Merkmal der<br />

Untersuchung zu Grunde liegt, so verschwindet die ganze Täuschung.<br />

Dieses neue Merkmal ist die Temperatnrzahl, oder<br />

kürzer die Temperatur, welche auf willkührlicher Uebereinkunft<br />

beruht in Bezug 1. auf die Wahl des Volums als Zeichen, 2. auf<br />

die thermoskopische Substanz und 3. auf das Zuordnungsprincip<br />

der Zahl zum Volum.<br />

17. Eine Täuschung anderer Art liegt in einer eigenthümlichen<br />

fast allgemein angenommenen Schlussweise, die wir nun<br />

besprechen wollen. Nimmt man die Temperaturzahl proportional<br />

der Spannung einer Gasmasse von unveränderlichem Volum, so<br />

sieht man, dass die Spannungen und Temperaturen zwar beliebig<br />

Vergl. Mach, Beiträge zur Analjse der Empfindungen S. 155 und<br />

Popper, Elektrisclie Kraftübertragung. Wien 1884. S. 16,<br />

2) Die Mechanik etc. S. 209.<br />

Analyse der Ernpündungen. S. 101 u. f. f.<br />

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