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Der Suhstanxhegriff. 429<br />

instinktiven Funktionen der Pliantasie i m d des Intellektes in<br />

B e w e g u n g setzt, soll keineswegs in Abrede gestellt werden. E s<br />

ist ja bezeichnend, dass D a l t o n , ein Mann, der seines Zeichens<br />

ein Schulmeister war, die Atomistik wieder belebt hat. Z u der<br />

sonstigen philosophischen Entwicklung der heutigen Physik steht<br />

aber die Atomistik mit ihren kindischen u n d überflüssigen<br />

Nebenvorstellungen in einem eigenthümlichen Gegensatz. E s<br />

wird ohne Zweifel möglich sein, so wie aus der B l a c k ' s c h e n<br />

Stoffvorstellung auch aus der Atomistik den wesentlichen Thatsächliches<br />

darstellenden begriff liehen Kern herauszuschälen u n d<br />

die überflüssigen Nebenvorstellungen abzuwerfen. Z u diesem<br />

Thatsächhchen gehört die Darstellung der bestimmten Verbindungsgewichte,<br />

u n d der multi<strong>pl</strong>en Proportionen. N u r mit etwas<br />

Gewalt werden auch die einfachen Volumverhältnisse der V e r -<br />

bindungen dargestellt. V o r allem andern stellt aber die Atomistik<br />

den U m s t a n d dar, dass die Elemente unverändert aus<br />

ihren V e r b i n d u n g e n wieder herv<strong>org</strong>ehn. W i e wenig aber diese<br />

„ UnveränderlicMeit" eines Körpers der ursprünglichen rohen<br />

Substanzvorstellung entspricht, w u r d e ausgeführt. D u r c h die<br />

Fortschritte der „Stereochemie" hat die Atomistik wieder neuerdings<br />

an Boden gewonnen.<br />

8. In d e m Maasse als die Bedingim()en einer Erscheinung erkannt<br />

werden, tritt der Eindruck der Stofflichkeit zurück. M a n<br />

erkennt die Beziehungen zwischen Bedingimg u n d Bedingtem^<br />

die Gleichungen, welche grössere oder kleinere Gebiete beherrschen,<br />

als das eigentlich Bleibende^ Substanxielle, als dasjenige,<br />

dessen Ermittlung ein stabiles Weltbild ermöglicht, i)<br />

D e r Naturforscher ist aber nicht n u r Theoretiker, sondern<br />

auch Praktiker. In letzterer Eigenschaft hat er Operationen<br />

auszuführen, welche instinktiv, geläufig, fast unbewusst, ohne<br />

intellektuelle Anstrengung v<strong>org</strong>ehen müssen. U m einen Körper<br />

zu ergreifen, auf die W a a g e zu legen, kurz für den Handgebrauch,<br />

kann der Naturforscher die rohesten Substanzvorstellungen,<br />

wie sie d e m naiven Menschen, u n d selbst d e m Thier<br />

geläufig sind, nicht entbehren. D e n n die höhere biologische<br />

Stufe, welche der wissenschaftliche Intellekt darstellt, ruht auf<br />

der niederen, welche unter ersterer nicht weichen darf.<br />

•) Mechanik. S. 475.<br />

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