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248 Die Entivieklung der Thermodynamik.<br />

Ist es nun ausgemacht, dass für die verschwindende Bewegung<br />

in vielen Fällen (exceptio confirmat regulam) keine andere Wirkung<br />

gefunden werden kann, als die Wärrae, für die entstandene<br />

Wärme keine andere Ursache als die Bewegung, so ziehen wir<br />

die Annahme, Wärme entsteht aus Bewegung, der Annahme<br />

einer Ursache ohne Wirkung und einer Wirkung ohne Ursache<br />

vor, wie der Chemiker statt H und 0 ohne Nachfrage verschwinden,<br />

und Wasser auf unerklärte Weise entstehen zu lassen, einen Zusammenhang<br />

von H und 0 einer- und Wasser anderseits statuirt."<br />

Hätte die Fassung etwa so gelautet: „Ich will von nun an,<br />

weil es meinem Bedürfniss entspricht, als Ursache nur das bezeichnen,<br />

was eine derselben äquivalente (nicht gleiche) Wirkung<br />

hat, aus welcher erstere restituirt werden kann; ich will ferner<br />

eine Ursache, die keine Materie ist, Kraft nennen", so hätte<br />

sich dagegen kaum etwas einwenden lassen. Es giebt selbstredend<br />

keinen a priori feststehenden Satz, aus welchem Eigenschaften<br />

der Natur abgeleitet werden können. Ich kann aber<br />

vor der Specialforschung ein Bedürfniss nach einer gewissen<br />

Form der Auffassung haben, und kann nun zusehen, ob ich demselben<br />

zu genügen vermag.<br />

Mayer verfolgte seine Ideen mit einem gewaltigen formalen<br />

hl stinkt. Dass ihm seine eigene intellektuelle Situation erkenntnisstheoretisch<br />

jemals vollständig klar gewesen sei, kann man nach<br />

seinen Darstellungen kaum glauben. Dennoch schreibt er an<br />

Griesinger.-!)<br />

„Fragst Du mich endlich, wie ich auf den ganzen Handel<br />

gekommen, so ist die einfache Antwort die: auf meiner Seereise<br />

mit dem Studium der Physiologie mich fast ausschliessend beschäftigend,<br />

fand ich die neue Lehre aus dem zureichenden<br />

Grunde, weil ich das Bedürfniss derselben lebhaft erkannte^'...<br />

Zu der Ansicht, dass die Mayer'sche Lehre ihren Ursprung<br />

einem formalen Bedürfniss verdankt, bin ich gelangt, indem<br />

ich versucht habe, mich in die intellektuelle Situation May er's<br />

zu versetzen. Ich vertrete dieselbe seit langer Zeit (1871) und<br />

habe sie längst in verschiedenen Schriften dargelegt.^) Ich glaube<br />

Vgl. Frey er, Mayer und die Erhaltung der Energie. S. 36.<br />

-) Mach, Erhaltung der Arbeit (1872). S. 45. — Beiträge zur Analyse<br />

der Empfindungen (1886). S. 161—163. — Die Mechanik in ihrer Entwicklung<br />

1. Aufl. (1883), 2. Aufl. (18S9). S. 486, 487.<br />

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