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399 Die Vergleiclning als ivissenschaftUches Princip.<br />

<strong>pl</strong>ötzlich zu einer geläufigen wird. Ja die Idee kann und<br />

soll mehr bieten, als wir in der neuen Thatsache augenblicklich<br />

noch sehen, sie kann dieselbe erweitern und bereichern mit<br />

Zügen, welche erst zu suchen wir veranlasst werden, und die<br />

sich oft Avirklich finden. Diese Bapidität der Wissenserweiterung<br />

ist es, welche der Theorie einen quantitativen Vorzug vor der<br />

einfachen Beobachtung giebt, während jene sich von dieser<br />

qualitativ weder in der Art der Entstehung noch in dem Endergebniss<br />

wesentlich unterscheidet.<br />

Die Annahme einer Theorie schliesst stets auch eine Gefahr<br />

ein. Denn die Theorie setzt in Gedanken an die Stelle<br />

einer Thatsache A doch immer eine andere einfachere oder uns<br />

geläufigere B, welche die erstere gedanklich in gewisser Beziehung<br />

vertreten kann, aber eben weil sie eine andere ist, in<br />

anderer Beziehung doch wieder gewiss nickt vertreten kann.<br />

AVird nun darauf, wie es leicht geschieht, nicht genug geachtet,<br />

so kann die fruchtbarste Theorie gelegentlich auch ein Hemmniss<br />

der Forschung werden. So hat die Emissionstheorie, indem<br />

sie den Physiker gewöhnte, die Projektilbahn der „Lichttheilchen"<br />

als unterschiedslose Gerade zu fassen, die Erkenntniss<br />

der Periodicität des Lichtes nachweislich erschwert. Indem<br />

Huygens an die Stelle des Lichtes in der Yorstellung den ihm<br />

vertrauteren Schall treten lässt, erscheint ihm das Licht vielfach<br />

als ein Bekanntes, jedoch als ein doppelt Fremdes in Bezug<br />

auf die Polarisation, welche den ihm allein bekannten longitudinalen<br />

Schallwellen fehlt. So vermag er die Thatsache der<br />

Polarisation, die ihm vor Augen liegt, nicht begrifflich zu fassen,<br />

während Newton, seine Gedanken einfach der Beobachtung<br />

anpassend, die Frage stellt: „An non radiorum luminis diversa<br />

sunt latera?" mit welcher die Polarisation ein Jahrhundert vor<br />

Malus begrifflich gefasst oder direkt beschrieben ist. Eeicht<br />

hingegen die Uebereinstimmung zwischen einer Thatsache und<br />

der dieselbe theoretisch vertretenden weiter, als der Theoretiker<br />

anfänglich voraussetzte, so kann er hierdurch zu unerwarteten<br />

Entdeckungen geführt werden, wofür die conische Refraktion,<br />

die Circularpolarisation durch Totalreflexion, die Hertz'sehen<br />

Schwingungen nahe liegende Beispiele liefern, welche zu den<br />

obigen im Gegensatz stehen.<br />

4. AVir gewinnen noch an Einblick in diese Yerhältnisse, wenn<br />

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