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398 Die Vergleiclning als ivissenschaftUches Princip.<br />

von jedem Objekt, jeder A^erbindung unabhängige, wie man<br />

sagt, abstrakte oder begriffliche Bedeutung gewonnen haben.<br />

Niemand denkt bei dem Worte ,,roth" an eine andere Uebereinstimmung<br />

mit der Rose, als jene der Farbe, bei dem Worte<br />

„gerade" an eine andere Eigenschaft der gespannten Schnur, als<br />

die durchaus gleiche Richtung. So sind auch die Zahlen, ursprünglich<br />

die Namen der Finger, Hände und Füsse, welche<br />

welche als Ordnungszeichen der mannigfaltigsten Objekte benlitzt<br />

Avurden, zu abstrakten Begriffen geworden. Nur die Naivetät<br />

der Pythagoräer konnte meinen, mit Zahlen Verhältnissen nicht<br />

eine Eigenschaft, sondern das ganze Wesen der Dinge zu trefifen.<br />

Eine sprachliche Mittheihing über eine Thatsache, die nur diese<br />

rein begrifflichen Mittel verwendet, nennen wir eine direkte Beschreibung.<br />

Die direkte Beschreibung einer etwas umfangreicheren Thatsache<br />

ist eine mühsame Arbeit, selbst dann, wenn die hierzu<br />

nöthigen Begriffe bereits voll entwickelt sind. Welche Erleichterung<br />

miiss es also gewähren, wenn man sagen kann, eine in<br />

Betracht gexogene Thatsache A verhalte sich nicht in einem<br />

einzelnen Merkmal, sondern in vielen oder allen Stücken wie<br />

eine bereits bekannte Thatsache B. Der Mond verhält sich wie<br />

ein gegen die Erde schwerer Körper, das Licht wie eine Wellenbewegung<br />

oder elektrische Schwingung, der Magnet w^ie mit<br />

gravitirenden Flüssigkeiten beladen u. s. w. Wir nennen eine<br />

solche Beschreibung, in welcher wir uns gewissermaassen auf<br />

eine bereits anderwärts gegebene oder auch erst genauer auszuführende<br />

berufen, naturgemäss eine indirekte Beschreibung.<br />

Es bleibt uns unbenommen, dieselbe allmälig durch eine direkte<br />

zu ergänzen, zu corrigiren oder ganz zu ersetzen. Man sieht<br />

unschwer, dass das, was Avir eine Theorie oder eine theoretische<br />

Idee.^ einen Ansatz zu einer Theorie, nennen, in die Kategorie<br />

der indirekten Beschreibung fällt.<br />

3. Was ist eine theoretische Idee? AVas leistet sie uns?<br />

Warum scheint sie uns höher zu stehen, als das blosse Festhalten<br />

einer Thatsache, einer Beobachtung? Auch hier ist einfach<br />

Erinnerung und Vergleichung im Spiel. Nur tritt uns<br />

hier aus unserer Erinnerung, statt eines einzelnen Zuges von<br />

Aehnlichkeit, ein ganzes System von Zügen, eine wohlbekannte<br />

Physiognomie entgegen, durch welche die neue Thatsache uns<br />

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