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Die Sprache. 411<br />

die Haiiptschwierigkeit des Problems bildet, beseitigt, u n d es<br />

wird sich wohl zeigen, dass sie in der vermeintlichen Weise,<br />

überhaupt nie u n d nirgends bestanden hat. L a z a r G e i g e r , i )<br />

d e m wir wohl die bedeutendsten Aufklärungen in dieser Sache<br />

verdanken, schlägt ja eigentlich wirklich diesen W e g ein, w e n n -<br />

gleich Rückfälle in die ältere Frageforni bei i h m nicht fehlen,<br />

wobei d e n n auch die wunderlichsten u n d unglücklichsten Lösungsversuche<br />

z u m Vorschein k o m m e n . Ich stimme nämlich N o i r ö ^ )<br />

darin zu, dass die Art, wie sich G e i g e r die E n t s t e h u n g des<br />

ersten „Sprachschreis" denkt, eben bei einem M a n n e v o n der<br />

B e d e u t u n g G e i g e r ' s schier unbegreiflich ist. Ich bin ferner der<br />

Meinung, dass N o i r 6 die wichtigsten Fortschritte über G e i g e r<br />

hinaus gemacht hat. M a n k a n n N o i r 6 ' s Ergebnissen auch d a n n<br />

hohen W e r t h beimessen, w e n n m a n nicht mit i h m den K a n t -<br />

S c h o p e n h a i i e r ' s c h e n Standpunkt theilt, w e n n m a n nicht mit<br />

i h m den schroffen Unterschied zwischen Thier- u n d Menschenintelligenz<br />

annimmt. U n d obgleich sich N o i r 6 i n Folge des letztern<br />

U m s t a n d e s in der älteren Frageform bewegt, so bleiben seine Ergebnisse<br />

doch auch der hier gestellten Frage gegenüber gültig.<br />

M a n k a n n nicht in Zweifel ziehen, dass unwillkürlich auftretende<br />

Laute als lautliche Zeichen Sinn und B e d e u t u n g n u r<br />

g e w i n n e n können, w e n n (jemeinsam Beobachtbares u n d Beobachtetes<br />

bezeichnet wird. M a n wird ferner nicht bezweifeln,<br />

dass in den A n f ä n g e n der K u l t u r der A u f w a n d u n d die W e r t h -<br />

schätzung eines Zeichens n u r eintreten wird, w o die stäi^lcsten<br />

(jemeinsamen Interessen eine gemeinsame (gemeinsam w a h r -<br />

nehmbare) Thätigl'eit herausfordern. Mit dieser Thätigkeit^ d e m<br />

sinnlichen Ergebniss derselben und d e m sinnlich w a h r n e h m -<br />

baren Mittel derselben (dem W e r k z e u g ) wird sich das Zeichen<br />

associiren. Ich denke, das wird jeder gern a n n e h m e n , welchen<br />

philosophischen oder naturwissenschaftlichen Standpunkt er sonst<br />

auch einnimmt. Die Ergebnisse meiner Ueberlegungen über<br />

die B e d e u t u n g der Sprache, des Begriffes, der Theorie in m e i n e m<br />

Specialgebiet, der P h y s i k — die ich, ohne noch G e i g e r und<br />

N o i r e zu kennen, angestellt habe — weisen n a c h derselben<br />

Richtung hin.®)<br />

Geiger, Sprache und Vernunft. Stuttgart. 1868.<br />

") Noire, Ursprung der Sprache. — Das Werkzeug. — Logos.<br />

•'') Vergl. z. B. Analyse der Empfindungen, S. 149 u. f. f.<br />

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