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4U Kritik des Tetyijyeraturhegriffes.<br />

lieh hohen oder unendlich tiefen Ton definiren kann, folgt noch<br />

nicht, dass derselbe existirt.<br />

Die ganze Schlussweise erinnert lebhaft an den sogenannten<br />

Ontologischen Beweis für das Dasein Gottes; sie ist eminent<br />

scholastisch. Man definirt einen Begriff, zu dessen Merkmalen<br />

die Existenz gehört, und somit folgt auch die Existenz des Definirten.<br />

Man wird zugeben, dass eine analoge logische Ungenirtheit<br />

in der heutigen Physik unstatthaft ist.<br />

Wir können also sagen: Wenn auch die Gasspannung durch<br />

blosse Abkühlung auf Null gebracht werden könnte, so würde<br />

nur die Unbrauchbarkeit des Gases als Thermoskop von diesem<br />

Punkt an zu Tage treten. Ueber die Begrenztheit oder IJnbegrenztheit<br />

der Reihe der Wärmezustände nach unten würde aber<br />

hieraus noch nichts folgen.<br />

Ebensowenig folgt aber die ünbegrenztheit der Reihe der<br />

Wärmezustände nach oben aus dem Umstände, dass wir uns<br />

die'Gasspannungen beliebig wachsend denken können, beziehungsweise<br />

dass die Reihe der Temperaturzahlen nach oben keine<br />

Grenze hat. Ein Körper schmilzt, siedet bei einer bestimmten<br />

Temperatur. Es fragt sich, ob ein Gas beliebig hohe Temperaturen<br />

erlangen kann, ohne seine Eigenschaften wesentlich zu<br />

ändern.<br />

21. Ob die Reihe der Wärrnexustände nach unten oder oben<br />

begrenzt ist, kann nur durch die Erfahrung entschieden iverden.<br />

Kann man xu einem Körper von bestimmtem Würmexustand<br />

keinen auftreibe^i.^ der sich als wärmerer oder kälterer<br />

verhält, so ist damit allein eine Grenze nachgeiviesen.<br />

Die dargelegte Auffassung schliesst nicht aus, dass man den<br />

Amontons'sehen Nullpunkt als Fiktion gelten lässt, und dem<br />

Mariotte-Gay-Lussac'schen Gesetz den oben (S. 19) angegebenen<br />

einfachen Ausdruck giebt, wodurch viele der später<br />

auszuführendenBetraehtungen ganz wesentlich vereinfacht werden.<br />

22. Die T&mpcratur ist nach dem bisher Ausgeführten, wie<br />

man unschwer erkennen-wird, nichts als die Charaläerisinmg,<br />

Kennxeichnmig des Wärmezustandes durch eine Zahl. Diese<br />

Temperatur zahl hat lediglieh die Eigenschaft einer Inventarnummer^<br />

vermöge welcher man denselben Wärmezustand wieder<br />

erkennen, und wenn es nöthig ist, aufsuchen und wiederherstellen<br />

kann. Diese Zahl lässt zugleich erkennen, in welcher<br />

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