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72 Das Continuum.<br />

samkeit noch gelingen mag. Die Möglichkeit von einer Eigenschaft<br />

A zu einer deutlich untersclieidharen Ä' in iminerkUchcr<br />

Weise ohne wahrnehmbaren Sprung zu gelangen, ist das Wesentliche.<br />

Zwei gegebene Glieder sind bei jedem Einzelversuch einfach<br />

unterscheidbar, oder nicht unterscheidbar.<br />

Man kann aus einem sinnlichen „Continuum" eine grosso<br />

Anzahl Glieder entfernen, ohne dass das System aufhört den<br />

Eindruck eines Continuums zu machen. Denkt man sich aus<br />

dem Spektrum ei?ie grosse Anzahl schmaler äquidistanter Farbenstreifen<br />

herausgesclmitten und den Rest bis zur Berührung zusammengnschoben,<br />

so wird trotz der Sprünge in den Wellenlängen<br />

das Spektrum doch den Eindruck eines Farbencontiuums<br />

machen. Ebenso kann ein aufwärts schleifender Ton bei genügend<br />

kleinen Sprüngen in der Schwingungszahl als Continuum,<br />

eine durch hinreichend zahlreiche stroboskopische Einzelbilder<br />

dargestellte (ruckweise) Bewegung als continuirliche Bewegung<br />

erscheinen.<br />

Würden die Glieder eines sinnlichen „Continuums" als mit<br />

voller Deutlichkeit unterscheidbare Individuen vor uns stehen,<br />

so wären künstliche Mittel^ wie das Anlegen von Maassstäben<br />

zur Vergleichung gleichartiger Continua, das Anbringen von<br />

Theilstrichen, um unmerkliche Raumunterschiede durch auffallende<br />

Farbenunterschiede sicher kenntlich zu machen u. s. w.,<br />

unnöthig. Sobald wir aber solche Mittel als in physikalischer<br />

Beziehung brauchbarere Zeichen der Unterschiede einführen,<br />

•verlassen wir das Gebiet der unmittelbaren sinnlichen Wahrnehmung,<br />

und verhalten uns ganz ähnlich wie bei Substitution<br />

des Thermometers für die Wärmeempfindimg. Und alle dort<br />

für den besondern Fall ausgeführten Betrachtungen Hessen sich<br />

hier für den allgemeinen durchführen. Der 2, 3 ... fache Abstand<br />

ist dann jener, in dem 2, 3...mal der Maassstab aufgeht,<br />

während dem hundertsten Theil des Unterschiedes der hundertste<br />

Theil des Maassstabes entspricht, womit keineswegs behauptet<br />

wird, dass dies auch für die direkte sinnliche Wahrnehmung<br />

gilt. Durch Anwendung des Maassstabes ist eben eine neue<br />

Defi7iitio7i des Abstandes.^ oder des Unterschiedes eingeführt.<br />

Die Entscheidung über einen Unterschied wird nun nicht mehr<br />

durch die blosse sinnliche Betrachtung, sondern durch die com<strong>pl</strong>icirtere<br />

Reaktion der Anlegung des Maassstabes gefällt, deren<br />

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