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128 Histc/risehe Uebersicht der Lehre von der Wärmestrahlung.<br />

Eine Mare Vorstellung über den Unterschied von Strahlung<br />

und Leitung hat sieh aber Pictet nicht erworben. Da es ihm nicht<br />

glückt, die Wärme eines mit siedendem Wasser gefüllten Gefässes<br />

durch eine Glaslinse in wirksamer Weise zu sammeln,<br />

hofft er, dass dies mit einer Metalllinse gelingen werde. Er<br />

meint also, dass gute Leiter auch für die Wärmestrahlen gut<br />

durchgängig seien.<br />

Durch ein Gespräch mit Bertrand wurde Pictet i) veranlasst,<br />

auch einen Versuch über Kältestrahlung anzustellen.<br />

Es wurde einfach der heisse Körper des vorigen Versuches<br />

durch ein Gefäss mit Schnee oder einer Kältemischung (Schnee<br />

und Salpetersäure) ersetzt, worauf zur Verwunderung Pictet's<br />

das Thermometer <strong>pl</strong>ötzlich fiel. Doch legte sich Pictet die<br />

Sache bald zurecht, und erkannte, dass hier das Thermometer<br />

der wärmere Körper ist, welcher seine Wärme an den kälteren<br />

Körper, die Kältemischung, verliert. Ein ähnlicher Versuch<br />

war schon von der Academia del Cimento angestellt worden,<br />

doch haben die Urheber selbst denselben als nicht entscheidend<br />

betrachtet. Der Versuch ist historisch wichtig, weil Prevost<br />

durch denselben zu einer ganz neuen Auffassung des Wärmegleichgewichts<br />

angeregt worden ist, auf die wir noch zu sprechen<br />

kommen. Durch die folgenden Untersuchungen von Hutton<br />

(1794), Rumford (1796), Leslie (1799), Herschel (1800),<br />

Nobili (1830), Melloni (1832), Forbes (1835), Knoblauch<br />

(1847) u. A. wurde die Idendität der Licht- und Wärmestrahlen,<br />

die Uebereinstimmung derselben in allen physikalischen Eigenschaften<br />

immer deutlicher und vollständiger nachgewiesen.<br />

Pictet meint, dass sich das Feuer dem Licht sehr ähnlich<br />

verhalte, doch käme das Licht auch allein vor (Mondlicht) und<br />

ebenso die Wärme allein (die dunkle Wärme Lambert's). Höher<br />

temperirte Körper enthalten die Wärme in einem „höheren<br />

Spannungszustand". Der Ausgleich durch Strahlung ist ein Ausgleich<br />

der Wärmespannungen. Nach Prevost's Vorstellung,<br />

die noch weiter zur Sprache kommt, werfen sich die warmen<br />

Kqrper gegenseitig die Wärmetheilchen mit grosser Geschwindigkeit<br />

in geradlinigen Bahnen zu. Nach Hutton^j ist die strahlende<br />

1) Pictet, a. a. 0. S. 82.<br />

2) Hutten, Edinburgh Transactions 1794.<br />

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