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Der Begriff. 421<br />

neues Objekt herxustellen (Bau einer Maschine), so k a n n ein<br />

Begriff in prüfendem oder l'onstniJdivem Sinn gebraucht werden.<br />

Die mathematischen Begriffe sind meist von der letzteren<br />

Art, w ä h r e n d die Begriffe der Plivsik, welche ihre Objekte nicht<br />

schaffen kann, sondern dieselben in der Natur vorfindet, gewöhnlich<br />

von der ersteren Art sind. Aber auch in der Mathematik<br />

ergeben sich ohne Absicht des Forschers Gebilde, die nachlier<br />

zu untersuchen sind, u n d auch in der Physik w e r d e n aus<br />

ökonomischen G r ü n d e n Begriffe konstruirt. D a d u r c h aber, dass<br />

die Mathematik vorwiegend mit selbstgeschaffenen Construktionen<br />

operirt, welche nur enthalten, w a s sie selbst hineingelegt hat,<br />

w ä h r e n d die Physik abwarten muss, wie weit die Naturobjekte<br />

ihren Begriffen entsprechen wollen, entsteht^die logische Superiorität<br />

der Mathematik.<br />

7. Yiele Begriffe der Mathematik zeigen noch eine andere<br />

Eigenthiimlichkeit. Betrachten wir zunächst den einfachen Begriff<br />

der Summe a wobei a, b zunächst ganze Zahlen sein<br />

mögen. Dieser Begriff enthält den Impuls z u m Weiterxählen<br />

(von a an) u m b Zahlen der natürlichen Reihe, deren letzte Zahl<br />

a b ist. Dieses Weiterxählen k a n n geradezu als eine muskuläre<br />

Thätigkeit aufgefasst werden, die in den verschiedensten<br />

Fällen i m m e r dieselbe ist, deren Anfang durch a u n d deren<br />

Ende durch b bestimmt ist. Es entsteht durch Yariation der<br />

W e r t h e von ci u n d b eine unendliche Anzahl von verwandten<br />

Begriffen. Fasst m a n a und b als Glieder eines Zahlencontinuunis,<br />

so ergiebt sich ein Continuuni von v^erwandten Begriffen,<br />

für welche die Reaktionsthätigkeit durchaus die gleiche,<br />

A n f a n g u n d E n d e aber durch Merkmale bestimmt sind, welche<br />

Glieder desselben Continuunis darstellen. Analoges gilt bezüglich<br />

des Begriffes Produkt u. a. Die Existenz solcher Begriffscontinua<br />

bietet in jenen Wissenschaften, auf welche die Mathematik<br />

a n w e n d b a r ist. grosse Vortheile.<br />

8. E s sei hier noch an den alten Streit der Nominalisten<br />

u n d Realisten erinnert. E s scheint an beiden Ansichten etwas<br />

Wain-es zu sein. D e n „Generalien" k o m m t keine physikalische<br />

Realität zu, w^ohl aber eine physiologische. Die physiologischen<br />

Reaktionen sind von geringerer Mannigfaltigkeit als die physikalischen<br />

Reize.<br />

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