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Kritik der calorimctrischeyi Begriffe. 184<br />

werthigkeit der Temperaturgrade geben konnte, liegt auf der<br />

Hand. Xach den erwähnten Ausführungen von Dulong und<br />

Petit wäre die so gewonnene Scale überdies doch nur eine<br />

individuelle, von der Wahl der zur Mischung verwendeten<br />

Flüssigkeit abhängige.<br />

4. Die Mischungsversuche von Krafft, ßichmann, Boerhave-Fahrenheit<br />

verfolgen ein ganz anderes Ziel. Die Temperaturscale<br />

wird hier als gegeben betrachtet, und die Temperatur<br />

der Mischung wird gesucht. Von Krafft's ganz unkritischem<br />

V<strong>org</strong>ehen wollen wir absehen. Rieh mann hat, unzweifelhaft<br />

unter dem Eindruck einer nicht ganz klaren Stoffvorstellung, die<br />

oben (S. 154) angeführte Formel zur Darstellung der Mischungsversuche<br />

gefunden. Die Formel lag den Mathematikern 7iahe,<br />

da sie denselben von vielfachen Anwendungen her geläufig sein<br />

musste, z. B. auch zur Bestimmung des Preises gemischter Waaren<br />

von verschiedenem Preise dient. Während aber in vielen Fällen,<br />

z. B. auch in dem letzten besonders erwähnten, die Anwendbarkeit<br />

der Formel selbstverständlich und einleuchtend ist, ist<br />

die Richmann'sche Aufstellung l-eineswegs selbstverständlich.<br />

Die Gültigkeit der Formel für diesen Fall bedeutet vielmehr<br />

einen wichtigen naturwissenschaftlichen Fund.i) Mische ich<br />

zwei Waarenmassen m und m' mit den Einheitspreisen u und<br />

so hat die Mischung den Einheitspreis weil das 50.<br />

Markstück genau ebenso viel werth ist als das 10. Markstück,<br />

welches ich erhalte. Dies ist für die verschiedenen Temperaturgrade<br />

so wenig selbstverständlich, dass es, genau genommen.,<br />

gar nicht einmal wahr ist. In der Fig. 65 seien die Ausdehnungen<br />

einer thermometrischen Substanz als Abscissen, jene<br />

einer andern bei denselben Wärmezuständen als Ordinaten aufgetragen.<br />

In dem Schema sind die Abweichungen von der Proportionalität<br />

bedeutend angenommen; im Princip macht es jedoch<br />

keinen Unterschied, wenn sie auch nur gering sind. Mischen<br />

wir zwei gleiche gleichartige Massen mit den Temperaturen<br />

Einer meiuer jüngeren Collegen hat mir erzählt, dass es ihm, als er<br />

Gymnasiast war, durchaus nicht einleuchten wollte, warum in diesem Fall<br />

das arithmetische Mittel heraus kommen soll. Ich hatte stets Ursache ein<br />

derartiges vornehmes Nichtverstehen als sicheres Zeichen ungewöhnlicher<br />

kritischer Begabung hochzuschätzen.<br />

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