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Caiisalität und Erklärung. 431<br />

wieder. So hat seiner Zeit S. S t r i c k e r den Unterschied zwischen<br />

einer exakten experimentellen und einer historischen (sociologisclien)<br />

Wissenschaft dadurch drastisch erläutert, dass er gesagt<br />

hat, in ersterer könne m a n die U m s t ä n d e und mit diesen die<br />

Folgen durch den blossen Willen beliebig ein- u n d ausschalten,<br />

in letzterer nicht. D a s Treffende, welches hierin liegt, wird jeder<br />

Naturforscher anerkennen.<br />

2. Bei alledem bleibt die H u m e ' s e h e Kritik aufrecht. M a n<br />

darf jedoch nicht übersehen, dass es Verkuüpfungen von rerscldedenein<br />

Grade der Geläufigkeit giebt, und dass durch diesen<br />

U m s t a n d die merkwürdigsten psychischen Erscheinungen bedingt<br />

sind, ja dass in demselben wohl alle auf Causalität bezüglichen<br />

P r o b l e m e ihren U r s p r u n g finden.<br />

E s ist bekannt, dass in der Zeit des herrschenden Animism<br />

u s u n d Fetischismus fast jeder Z u s a m m e n h a n g für möglich gehalten<br />

wird. D o c h bevorzugt auch der Volksglaube den Zus<br />

a m m e n h a n g solcher Dinge, welche untereinander eine gewisse<br />

Aehnlichkeit haben, w e n n dieselbe auch etwa n u r in der Vorstellung<br />

des Gläubigen liegen sollte. So w e r d e n die Früchte<br />

der Pflanzen als Heilmittel für den Kopf, die W u r z e l n als Heilmittel<br />

für die Füsse angesehen u. s. w. F ü r ungewöhnliche<br />

W i r k u n g e n sucht m a n abenteuerliche Ursachen, w o f ü r das H e x e n -<br />

gebräu iu S h a k e s p e a r e ' s Macbeth ein drastisches Beispiel<br />

liefert. W i r verstehen diese Dinge, w e n n wir uns in die D e n k -<br />

weise unserer Kindheit zurückversetzen. Allein die wesentlichen<br />

Z ü g e des volksthümlichen Denkens äussern sicli noch bei den<br />

D e n k e r n der .Ionischen Philosophenschule und k o m m e n vereinzelt<br />

selbst heute noch z u m Vorschein.<br />

D e m m o d e r n e n Forscher erscheint wolil k a u m etwas w u n d e r -<br />

licher, als das System des Occasionalismus, zu d e m D e s c a r t e s<br />

den Anstoss gegeben, oder als die L e i b n i t z ' s c h e prästabilirte<br />

Harmonie. M a n erkennt jedoch beide Theorien als ein fast nothwendiges<br />

Ergebniss der intellektuellen Situation, in welcher sich<br />

jene D e n k e r befanden. Leicht verfolgt m a n an d e m Leitfaden<br />

der Association und Logik den Z u s a m m e n h a n g eines psychischen<br />

Zustandes mit d e m folgenden, verhältnissmässig leicht musste<br />

es in der Zeit des A u f s c h w u n g e s der mechanischen Naturwissenschaft<br />

auch scheinen, in jedem Zustand der mechanischen W e l t<br />

die Zeichen des folgenden zu erkennen. F ü r den Z u s a m m e n -<br />

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