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322 Kritischer Rüclihlick auf die Entwicklung der Thermodynamik.<br />

Diese beiden Sätze werden den meisten Menschen einleuchten.<br />

Dennoch sind sie beide werthlos. Dies wollen wir<br />

uns durch folgende Frage deutlich machcn, die aufgeweckte Anfänger,<br />

als die Energielehre noch weniger populär war, zuweilen<br />

an mich gerichtet haben. Giebt es ein mechanisches Aequivalent<br />

der Elektricität, so wie es ein mechanisches Aequivalent<br />

der Wärme giebt? Ja und nein! Es giebt kein mechanisches<br />

Aequivalent der Elektricitätswe??^e, wie es ein Aequivalent der<br />

WixrmQmenge giebt, weil dieselbe Elektricitätsmenge einen sehr<br />

verschiedenen Arbeitswerth hat, je nach den Umständen, unter<br />

welchen sie erscheint; es giebt aber ein mechanisches Aequivalent<br />

der elektrischen Energie.'^)<br />

Fügen wir noch eine Frage hinzu. Giebt es ein mechanisches<br />

Aequivalent des Wassers? Ein Aequivalent der Wassermenge<br />

nicht, wohl aber des Wassergewichtes X Fallhöhe desselben.<br />

Wenn eine Leydnerflasche entladen wird und dabei Arbeit<br />

leistet, so stellen wir uns nicht vor, dass die Elektricitätswe«//c<br />

verschwindet, indem sie Arbeit leistet, wir nehmen vielmehr an,<br />

dass die Elektricitäten nur in eine andere Lage kommen, indem<br />

sich gleiche Quantitäten positiver und negativer Elektricität miteinander<br />

vereinigen.<br />

Woher kommt nun diese Verschiedenheit unserer Vorstellung<br />

bezüglich der Wärme und der Elektricität? Sie hat lediglich historische<br />

Gründe und ist Formsache, was sich, wie folgt, begründen<br />

lässt.<br />

Coulomb construirte 1785 seine Drehwage, durch welche<br />

er in den Stand gesetzt wurde, die Abstossung elektrisirter<br />

Körper zu messen. Gesetzt, wir hätten zwei kleine Kugeln A<br />

und welche durchaus gleichförmig elektrisch sind. Diese<br />

werden bei einer bestimmten Entfernung r ihrer Mittelpunkte<br />

eine bestimmte Abstossung aufeinander ausüben. Wir bringen<br />

nun mit B einen Körper C in Berührung, lassen beide gleichförmig<br />

elektrisch werden und messen dann die Abstossung von<br />

Hätte Mayer's Energielehre zuerst im Gebiete der Elektricität Fuss<br />

gefasst, so würde er seinem Bediirfniss zu entsprechen vergebens nach einem<br />

mechanischen Äquivalent der Elektricitätswicw/^e gesucht haben. Er hätte<br />

aber so lauge gesucht, bis er auf die elektrische Jihiergie verfallen wäre, womit<br />

sein formales Bediirfniss befriedigt gewesen wäre.<br />

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