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390 Umbildung und Anjpassimg im naturwissenschafilichen Denken,<br />

verschiedener Fälle der Lichtbrechung mit wechselnden Einfallswinkeln<br />

kann das Gemeinsame, die Constanz des Brechungsexponenten<br />

hervortreten, und nur bei Vergleichung der Brechung<br />

verschiedenfarbiger Lichter kann auch der Unterschied, die Ungleichheit<br />

der Brechungsexponenten die Aufmerksamkeit auf sieb<br />

ziehen. Die durch die Yerändeiung bedingte Vergleichung leitet<br />

die Aufmerksamkeit zu den höchsten Abstraktionen und zu den<br />

feinsten Distinktionen zugleich.<br />

9. Der engliche Forscher W he well hat mit Recht behauptet^<br />

dass zur Entwicklung der Naturwissenschaft xivei Faktoren zusammenwirken<br />

müssten: Ideen und Beobachtungen. Ideen allein<br />

verflüchtigen sich zu unfruchtbarer Spekulation, Beobachtungen<br />

allein liefern kein <strong>org</strong>anisches "Wissen. In der That sehen wir^<br />

wie es auf die Fähigkeit ankommt, schon lorhandene Vorstellungen<br />

neuen Beobachtungen anzupassen. Zu grosse Nachgiebigkeit<br />

gegen jede neue Thatsache lässt gar keine feste Denkgewohnheit<br />

aufkommen. Zu starre Denkgewohnheiten werden<br />

der freien Beobachtung hinderlich. Im Kampfe, im Kompromiss<br />

des ürtheils mit dem Vorurtheil, Avenn man so sagen daif^<br />

wächst unsere Einsicht. Unser ganzes psychisches Leben, so<br />

insbesondere auch das wissenschaftliche, besteht in einer fortwährenden<br />

Correktur unserer Vorstellungen.<br />

Jenen,welche der Darwin'schen Theorie zweifelnd gegenüberstehen,<br />

kann die Beobachtung der eigenen Gedankenentwicklung<br />

nicht genug empfohlen werden. Gedanken sind <strong>org</strong>anische Processe.<br />

Die Aenderung unserer Denkweise ist das feinste Reagens auf<br />

unsere <strong>org</strong>anische Entwicklung, die uns, von dieser Seite betrachtet,<br />

unmittelbar gewiss ist. Wer das Verhalten zweier Individuen<br />

von verschiedene^' Erfahrung unter gleichen Umständen<br />

betrachtet, wird nicht mehr zweifeln, dass jedes individuelle Erlebniss,<br />

jede Erinnerung, auch ihre physischen Spuren im Organismus<br />

zuiücklässt. So erscheint uns unser ganzes wissenschaftliches<br />

Leben lediglich als eine Seite unserer <strong>org</strong>anisciien<br />

Entwicklung.<br />

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