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Der Suhstanxhegriff. 427<br />

unsichtbarer Stoff aufgefasst. Dieser Gedanke liat auch seinen<br />

(ökonomischen) Vortheil-, d e n n w e r sich den elektrischen Körper,<br />

obgleich derselbe sich direkt sinnlich v o m unelektrischen nicht<br />

unterscheidet, mit diesem Stoff beladen denkt, wird durch dessen<br />

Verhalten nicht jedesmal wieder v o n n e u e m überrascht.<br />

Der lebende Menschen- oder Thierkörper unterscheidet sich<br />

v o m todten in anologer W e i s e wie der elektrische K ö r p e r v o m<br />

unelektrischen. K e i n W u n d e r also, dass die „Seele" ebenfalls<br />

als ein Stoff aufgefasst w u r d e , z u m a l w e n n m a n hinzunimmt,<br />

dass m a n in T r ä u m e n u. s. w. dieselbe isolirt w a h r z u n e h m e n<br />

glaubte. W o animistische Yorstellungen in physikalische Theorien<br />

hineinspielen, gehören diese, wie schon bemerkt, d e m Gebiete<br />

des Fetischismus an.<br />

Eine E n t w i c k l u n g erfährt die physikalische Stoff Vorstellung,<br />

sobald bemerkt wird, dass ein K ö r p e r auf Kosten des a n d e r n<br />

sich erwärmt, dass ein K ö r p e r auf Kosten des a n d e r n sich<br />

elektrisirt, dass ferner im ersteren Fall eine gewisse Froduktens<br />

u m m e (Wärmecapacität X Temperaturänderung), im letzteren<br />

Falle die S u m m e der elektrischen Kräfte gegen die Einheitsladung<br />

in der Einheitsentfernung constant bleibt. N u n tritt die<br />

Stoffvorstellung in das Gebiet der Quantitätsbegriffe.<br />

D e r U e b e r g a n g der physikalischen Begriffe aus d e m vorigen<br />

Stadium in das zuletzt bezeichnete hat sich zu E n d e des achtzehnten<br />

Jahrhunderts vollzogen. Eine weitere Entwicklung besteht<br />

n u n darin, dass die ursprünglichen naiven Stoffvorstellungen<br />

als unnöthig erkannt werden, dass m a n ihnen höchstens d e n<br />

W e r t h veranschaulichender Bilder beimisst, dass m a n die gef<br />

u n d e n e n quantitativen Bexielnmgen, die sich in der Erfüllung<br />

der oben angedeuteten Gleichungen aussprechen, als das eigentlich<br />

Beständige^ Suhstanxielle erhennt.<br />

6. Die Bildung von Stoffvorstellungen kann durch mancherlei<br />

U m s t ä n d e noch begünstigt werden. M a n denke z. B. an den<br />

Fmiken, den m a n bei B e r ü h r u n g eines elektrisirten Körpers erhält,<br />

an den F u n k e n , der bei Elektrisirung eines Körpers durch<br />

einen andern zwischen beiden überspringt. W a s ist da natürlicher,<br />

als dass m a n da den elektrischen Stoff selbst zu sehen<br />

meint, dass m a n , wie F r a n k l i n , v o m „elektrischen Feuer"<br />

spricht, von den Unterschieden des elektrischen Feuers gegen<br />

das gemeine Feuer, welches ja anologe Erscheinungen darbietet.<br />

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