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Histolische Uebersicht der Entwicklung der 1 herniometrie. 4<br />

doch überzeugen kann, dass ihre physikalische "Wärmereaktion<br />

in beiden Fällen nahezu die gleiche ist.^)<br />

Die Empfindung ist nämlich nicht nur bestimmt durch den<br />

Körper, der dieselbe erregt, sondern auch durch den Zustand<br />

des Organs, auf welchen auch die vorausgegangenen Zustände<br />

desselben Einfluss haben. So erscheint uns dasselbe Lampenlicht<br />

hell, wenn wir aus einem dunkeln Raum, dagegen matt,<br />

wenn wir aus dem Sonnenschein kommen. Die Sinnes<strong>org</strong>ane<br />

sind eben nicht der Förderung der physikalischen Erkenntniss,<br />

sondern der Erhaltung günstiger Lebensbedingungen angepasst.<br />

So lange es sich nur um unsere Empfindung handelt, hat<br />

diese allein zu entscheiden. Es ist dann zweifellos, dass ein<br />

physikalisch gleich reagirender Körper uns einmal warm, ein<br />

andermal kalt erscheint. Es hätte aucli gar keinen Sinn, zu<br />

sagen, dass der Körper, den wir warm empfinden, eigentlich<br />

kalt ist. Wo es sich aber um das physikalische Yerhalten<br />

eines Körpers (gegen andere Körper) handelt, müssen wir uns<br />

nach einem Merkmal dieses Verhaltens umsehen, welches von<br />

der veränderlichen, schwer und umständlich controlirbaren Beschaffenheit<br />

unseres Sinnes<strong>org</strong>anes unabhängig ist. Bin solches<br />

Merkmal ist gefunden worden.<br />

3. Es ist seit langer Zeit bekannt, das derselbe Körper, je<br />

nachdem er unter sonst gleichen Umständen kälter oder wärmer<br />

erscheint, auch ein kleineres oder grösseres Volum annimmt.<br />

Insbesondere ist diese Volumsänderung sehr auffallend an der<br />

Luft. Sie war schon Heron von Al^andrien bekannt2). Doch<br />

scheint erst Galilei, der grosse Begründer der Dynamik, den<br />

glücklichen Gedanken gefasst zu haben, das Volum der Luft als<br />

Merkmal ihres Wärmexustarides zu benutzen, und auf diese Weise<br />

ein Thermoskop, beziehungsweise ein Thermometer zu construiren.<br />

Als selbstverständlich wurde angenommen, dass ein solcher<br />

Apparat auch den Wärmezustand der berührten Körper angiebt<br />

auf Grund der naheliegenden Beobachtung, nach welcher ungleich<br />

warme sich berührende Körper alsbald sich gleich warm anfühlen.<br />

4. Heron verwendet die ihm bekannte Luftausdehnung<br />

1) Derartige Bemerkungen macht schon Sagredo in einem Brief an<br />

Galilei vom 7. Februar 1615. Vergl. Burckhardt, Erfindung des Ther-<br />

mometers. Basel 1867.<br />

Heronis Alexandrini spiritalium liber. Amstelodami 1680.<br />

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