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Historische Uebersicht der Entwicklung der Thermomeirie. 9<br />

2mnsivkraft der Luft geradezu als Maass des Wärmexustandes<br />

(der Temperatur) an, und spricht den Gedanken aus, dass die gr-össte<br />

Kälte der Spannkraft Null der Luft entspricht. Nach seiner<br />

Auffassung verhält sich hiernach die grösste Sommerhitze zur<br />

grössten Winterkälte in Paris nur ungefähr wie 5 : 6.<br />

Eine merkwürdige Befangenheit zeigt Aniontons darin,<br />

dass er trotz seiner geistvollen Aufstellung des absoluten Nullpunktes<br />

der Temperatur, neben dem Siedepunkt des Wassers in<br />

der Praxis noch immer das kalte Wasser als sehr unverlässliches<br />

und nunmehr unnöthiges Mittel zur Angabe eines zweiten Fundamentalpunktes<br />

benutzt.<br />

Auch interessante Nebengedanken äussert Amontons. Da<br />

er die Spannkraftvermehrung bei Temperaturerhöhung als der<br />

Luftdichte proportional erkannt hat, denkt er an eine Erklärung<br />

der Erdbeben durch sehr dichte erwärmte Luft in den Tiefen<br />

der Ijrde. Er berechnet, dass die Luft in 18 lieues Tiefe die<br />

Dichte des Quecksilbers haben niüsste. Die Compressibilität der<br />

Luft kann seiner Meinung nach übrigens nur so weit gehen,<br />

bis die „Federn", aus welchen die Luft besteht, sich berühren.<br />

Die Wärme besteht aus „bewegten Theilchen".<br />

Es wird sich zeigen, dass die Gedanken von Aniontons<br />

insofern einen sehr wesentlichen Fortschritt bedeuten, als man<br />

auf Grund derselben wirklich vergleichbare Thermometer herstellen<br />

kann. Für dieselben ist später noch Lambert in wirksamer<br />

Weise eingetreten. Die gegenwärtig gebräuchliche Temperaturscale<br />

fällt in der That im Wesentlichen mit der Amontons'sehen<br />

zusammen.<br />

Lambert^) verwendet das Luftthermometer vielfach. Er<br />

betrachtet wie Amontons die Spannung der Luft als Maass<br />

der Temperatur und nimmt wie dieser einen absoluten Kältepunkt<br />

entsprechend der Nullspannung an. Doch wählt er Renal<br />

dini folgend den Eisschmelzpunkt und Wassersiedepunkt<br />

als Fundamentalpunkte seiner Scale, setzt die Luftspannung bei<br />

ersterem 1000 und findet sie bei letzterem 1417, woraus dem- ^<br />

nach der Ausdehnungscoefficient 0,417 (gegenüber dem Gay-<br />

Lussac'sehen 0,375) folgen würde. Durch einen späteren Tersuch<br />

findet Lambert0,375. Lambert hat auch schon Weij^ij^ ^<br />

Lambert, Pyroi<br />

2) A. a. 0. S. 47.<br />

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