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Die Quellen des Energiepriricipeii. 317<br />

oben (S. 211) angeführten Aussprüche von Huyghens und<br />

Carnot wird dies ausreichend beleuchtet. Ein solches Streben<br />

ist auch ganz yerständlich: Bewegungen der Körper sind die<br />

einfachsten, anschaulichsten, am leichtesten sinnlich und in der<br />

Phantasie zu verfolgenden V<strong>org</strong>änge. Der Zusammenhang von<br />

Druck und Bewegung ist uns aus der täglichen Erfahrung geläufig.<br />

Alle Veränderungen, welche der Einzelne persönlich,<br />

oder die Menschheit mit technischen Älitteln in der Umgebung<br />

einleitet, werden durch das Mittel von Bewegungen bewirkt.<br />

Bewegungen müssen uns demnach als ein wichtiger, als der bestbekannte<br />

Faktor erscheinen. Ausserdem zeigt fast jeder physikalische<br />

V<strong>org</strong>ang eine mechanische Seite. Die tönende Glocke<br />

zittert, der erwärmte Körper dehnt sich aus, elektrische Körper<br />

ziehen sich an u. s. w. Wie sollte man also nicht versuchen,<br />

das weniger Bekannte durch das Bekanntere zu erklären oder<br />

darzustellen? In der That ist auch gegen die Darstellung physikalischer<br />

V<strong>org</strong>änge durch mechanische, gegen die Erläuterung<br />

derselben durch mechanische Analogien nichts einzuwenden.<br />

Die moderne Physik ist aber wohl darin zu weit gegangen,<br />

dass sie diese Versuche gar zu ernst und zu buchstäblich genommen<br />

hat. Wenn Wundt es als ein physikalisches Axiom<br />

hinstellt, dass alle physikalischen Ursachen Bewegungsursachen<br />

sind, wenn er findet, dass die Bewegung die einzige Veränderung<br />

eines Körpers ist, bei welcher dieser mit sich identisch<br />

bleibt u. s. w., so können wir ihm nicht folgen. Wir brauchen<br />

nur darauf hinzuweisen, dass die Eleaten ganz analoge Schwierigkeiten<br />

in der Beivegung gefunden haben, wie Wundt in der<br />

qualitativen Aenderung. Auf diesem methodischen Wege gelangt<br />

man dahin, alles das in der Welt, was nicht unmittelbar<br />

verständlich ist, als nicht existirend anzusehen. Am einfachsten<br />

wäre es dann die Existenz der ganzen Erscheinungswelt zu<br />

leugnen. Hierzu gelangten schliesslich die Eleaten, und die<br />

Herbartianer waren nicht weit von diesem Ziel.<br />

Die Physik in dieser Weise betrieben liefert uns eine recht<br />

künstliche Darstellung der Welt, in welcher wir kaum die Wirklichkeit<br />

wieder erkennen. Und thatsächlich erscheint Menschen,<br />

welche sich längere Zeit ganz der mechanisch-atomistischen Naturauffassung<br />

hingegeben haben, die uns hestvertraute Sinnenwelt<br />

<strong>pl</strong>ötzlich als das grösste Weltrüthsel<br />

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