06.10.2013 Aufrufe

http://rcin.org.pl

http://rcin.org.pl

http://rcin.org.pl

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

240 Die Entivieklung der Thermodynamik.<br />

Im Jahre 1843 schon beginnt auch der englische Brauer J..<br />

P. Joule') eine grossartige Eeihe der mannigfaltigsten Experimente,<br />

welche sich bis zum Jahre 1878 erstreckt, zum Nachweis<br />

der allgemein gültigen Proportionalität zwischen Arbeit und<br />

Wärme, so wie zur genauen Bestimmung und zum Nachweise der<br />

Constanz des mechanischen Aequivalentes der Wärme. In Bezug<br />

auf allgemeinere (philosophische) Fragen ist Joule recht schweigsam.<br />

Wo er spricht, sind jedoch seine Aeusserungen jenen Mayer's<br />

sehr ähnlich. Man kann übrigens gar nicht zweifeln, dass solche<br />

umfassende, im Ziel übereinstimmende Experimentaluntersuchungen<br />

nur derjenige ausführen kann, der von einer grossen<br />

und philosophisch tief gehenden Naturansicht durchdrungen ist.<br />

In May er's erster Abhandlung ist nur die Umwandlung<br />

von Arbeit in Wärme und umgekehrt ins Auge gefasst. In der<br />

zweiten Abhandlung von 18452) jj^t der Gedanke bereits an<br />

Allgemeinheit gewonnen, und sich zu dem erweitert, was man<br />

heute das Princi'p der Erhaltung der E7iergie nennt. Jede<br />

physikalische (oder cheuiische) Zustandsänderung, welche durch<br />

Arbeit erzeugt ist, ist dieser Arbeit äquivalent.^ und kann^ indem<br />

sie rückgängig wird, jene Arbeit wieder erzeugen. Ein die<br />

Physik, Chemie und Physiologie umfassendes grossartiges Programm<br />

wird aufgestellt, welches die nach diesem Gesichtspunkt<br />

durchzuführende Forschungsarbeit übersichtlich darstellt. In<br />

vielen der aufgezählten Fälle muss sich aber Mayer, wegen<br />

mangelnder Fachkenntnisse, eben mit dem Programm begnügen,,<br />

ohne an die Ausführung der Arbeit schreiten zu können.<br />

Die nothwendige Ergänzung zu Mayer's Abhandlung bildet<br />

die 1847 erschienene Schrift von Helmholtz „üeber die Erhaltung<br />

der Kraft".3j Was bei Mayer Programm ist, finden wir<br />

hier, zwei Jahre später, kräftig durchgeführt. Was bei Mayer<br />

mehr den Eindruck des unmittelbar Erschauten macht, sieht hier<br />

mehr wie das nothwendige Ergebniss eines gründlichen und<br />

tiefen Fachstudiums aus. Es ist, als ob alle schon vorhandenen,<br />

in der Physik vorbereiteten Keime <strong>pl</strong>ötzlich eine neue in Wachsthum<br />

ausbrechende Lebenskraft gewonnen hätten.<br />

On the calorific Effects of Magneto-Electricity, and on the Mecha-<br />

Dical Value of Hf at. Philos. Magazine (1843). Bd. 28. S. 263.<br />

') Mayer, Mechanik der Wärrae. 1867. S. 13.<br />

Berlin. Keimer 1847.<br />

<strong>http</strong>://<strong>rcin</strong>.<strong>org</strong>.<strong>pl</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!