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Umbildung und Anpassung im 7iatiiricissenschciftlichcn Denken. 386<br />

täre embryonale Andeutung ihres Stammbaumes bei sich führen.<br />

So entstehen die bedeutendsten Gedanken alhnälig durch Umbildung<br />

aus schon vorher vorhandenen. Eben der Newton'sehe<br />

Gedanke, welcher die von Copernicus, Ke<strong>pl</strong>er, Gilbert,<br />

Hooke u. A. entwickelten Keime zur vollen Entfaltung bringt,<br />

ist sehr geeignet diesen V<strong>org</strong>ang zu beleuchten.<br />

Dieser Umwandlungsprocess besteht darin, dass einerseits<br />

bald neue üheremstimme7ide Merkmale anscheinend verschiedener<br />

Thatsachen gefunden werden {alle Körper sind schwer — steigende<br />

und fallende Körper erhalten dieselbe Beschleunigung — der<br />

Mond unterliegt der Schwere wie jeder Stein), und dass anderseits<br />

wieder unter scheidende'SXQxVmdXQ bisher nicht unterschiedener<br />

Thatsachen bemerkt werden (die Fallbeschleunigung ist nicht<br />

constant, sondern durch die Massen und die Entfernung bestimmt).<br />

Hierdurch wird es möglich, einerseits ein stets wachsendes<br />

Tliatsachengebiet mit einer homogenen Denkgewohnheit zu<br />

umfassen, und anderseits den Unterschieden der Thatsachen des<br />

Gebietes durch Variationen der Denkgewohnheit zu entsprechen.<br />

5. Die betrachtete Entwicklung ist nur ein besonderer Fall<br />

eines allgemein verbreiteten biologischen Processes. Niedere<br />

Thiere verschlingen, was in ihren Tastbereich geräth, und den<br />

entsprechenden Reiz ausübt, einfach reflectorisch. Bei höher<br />

entwickelten Thieren mit individuellem Gedächtniss genügt ein<br />

kleiner Theil des mit dem Geschmacksreiz associirten optischen<br />

oder akustischen Reizes zur Auslösung der Bewegungen, zum<br />

Erfassen der Beute. Aber eben bei diesen Thieren müssen sich<br />

die Beziehungen zwischen letzteren Reizen und den ausgelösten<br />

Bewegungen im Laufe der Zeit mannigfaltig modificiren. Ein<br />

Thier schnappt z. B. nach allem, was schwirrt. Es wird gelegentlich<br />

von einer Wespe empfindlich gestochen. Die Gewohnheit<br />

treibt alsbald wieder nach dem Schwirrenden zu haschen,<br />

während die besondere Erinnerung davor warnt. In diesem<br />

Widerstreit der Reize liegt ein Problem, ein lästiger nutzlos<br />

Kraft verschwendender physiologischer Druck. Derselbe weicht<br />

erst, wenn das unterscheidende Merkmal des stechenden und nicht<br />

stechenden Insektes dem Gedächtniss fest einverleibt ist, und<br />

neben dem bisher allein wirksamen Merkmal des Schwirrens<br />

mitbestimmend.^ entscheidend bei der Auslösung der Bewegung<br />

wirkt. Dann ist letztere in jedem Fall eindeutig bestimmt. Die<br />

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