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Caiisalität und Erklärung. 432<br />

h a n g der psychischen AYelt mit der mechanischen fehlte aber<br />

jede Geläufigkeit. Geist u n d Materie schienen sich ganz fremd,<br />

u m so verschiedener je weiter die Mechanik v<strong>org</strong>eschritten war,<br />

u n d k a u m w a r die theologische Zeitstimmung noch nöthig, u m<br />

die erwähnten Systeme zu schaffen. Sehen wir doch heute noch<br />

in d e m D u b o i s ' s c h e n „Ignorabimus" den A u s d r u c k einer ähnlichen<br />

intellektuellen Situation.<br />

Die genaue Analyse zeigt allerdings, dass wir davon ebenso<br />

wenig wissen, imrum ein stossender Körper einen gestossenen<br />

in B e w e g u n g setzt, wie davon, w-arum unsere psychischen Zustände<br />

physische Folgen haben. Beide V e r k n ü p f u n g e n sind einfach<br />

in der E r f a h r u n g gegeben; n u r ist erstere einfacher, d e m<br />

erfahrenen Mechaniker geläufiger; er hat a n der Richtung, Geschwindigkeit,<br />

Masse des stossenden Körpers viel m e h r Anhaltsp<br />

u n k t e für die einzelnen Eigenschaften des Folgezustandes, er<br />

k a n n sich im erstem Fall in m e h r sicheren, geläufigen, bestimmteren,<br />

ins Einzelne gehenden Gedanken-Construktionen bewegen.<br />

Es ist aber n u r ein örac?unterschied, der einen qualitativen<br />

Unterschied beider Fälle vortäuscht.<br />

3. E s k a n n nicht genug betont werden, dass wir über die<br />

V e r k n ü p f u n g zweier Thatsachen je nach U m s t ä n d e n in sehr verschiedener<br />

W e i s e urtheilen. In m a n c h e n Fällen denken wir<br />

k a u m an die Möglichkeit einer V e r k n ü p f u n g , w ä h r e n d wir in<br />

andern Fällen geradezu unter einem psychischen Z w a n g stehen,<br />

u n d u n s diese V e r k n ü p f u n g als eine nothwendige erscheint. So<br />

scheint z. B. d e m gewandten Artilleristen die bestimmte W u r f -<br />

bahn mit Nothwendigkeit an die Anfangsgeschwindigkeit u n d<br />

Richtung des Projektils geknüpft. In der That, ivenn der V<strong>org</strong>ang<br />

den bekannten einfachen u n d durchsichtigen geometrischen '<br />

(phoronomischen) Gesetzen entspricht, so liegt derselbe ebenso<br />

klar vor uns als jene, Anfangsgeschwindigkeit u n d Anfangsrichtung<br />

w e r d e n dann für u n s z u m Erkenntnissgrund^ aus d e m sich die<br />

B a h n e l e m e n t e als logisch nothwendige Folge ergeben. In d e m<br />

Augenblick, als wir diese logische Nothicendigkeit fühlen, d e n k e n<br />

wir nicht zugleich daran, dass das Bestehen jener B e d i n g u n g<br />

einfach durch die Erfahrung gegeben ist, ohne im geringsten auf<br />

einer Nothwendigkeit zu beruhen.<br />

Die verschiedene Kraft solcher Causalitätsurtheile treibt n u n<br />

zur U n t e r s u c h u n g über die Natur derselben, u n d erzeugt eben<br />

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