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384 Umbildung und Anpassung im nahirwissenschaftUchen Denken.<br />

ist, siebt man an den Constructeuren des perpetuuin mobile,<br />

welche Vermögen und Lebenszeit ihrer Ueberzeugung opfern.<br />

Wir können von den bestconstatirten Sätzen der Physik nicht<br />

stärker überzeugt sein, als diese Erfinder von der Richtigkeit ihrer<br />

vermeintlichen Erfindung.<br />

4. Was geht nun vor, wenn der Beobachtungskreis, dem unsere<br />

Gedanken angepasst sind, sich erweitert? Wir sehen oft einen<br />

einzelnen schweren Körper sinken, wenn dessen Unterlage weicht.<br />

Wir sehen auch, dass leichtere Körper durch schwerere sinkende<br />

in die Höhe getrieben werden. Nehmen wir <strong>pl</strong>ötzlich einmal<br />

wahr, dass ein leichter Körper an einem Hebel z. B. einen<br />

schwereren hebt, so entsteht eine eigenthümliche intellektuelle<br />

Situation. Die mächtige Denkgewohnheit, nach welcher das<br />

Schwerere stärker ist, will sich behaupten. Die neue Thatsache<br />

fordert ebenfalls ihr Recht. In diesem Widerstreit von Gedanken<br />

und Thatsachen liegt das Problem. Um das Problem zu lösen,<br />

muss die Denkgewohnheit so umgeivmidelt werden, dass sie den<br />

alten und den neuen Fällen angepasst ist. Mit der Annahme<br />

der Denkgewoimheit nicht nur die Gewichte, sondern auch die<br />

möglichen Falltiefen, beziehungsweise die Produkte beider, die<br />

Arbeit.^ als maassgebend für die Bewegung zu betrachten, ist<br />

dies in unsem Falle geschehen. Bedenkt man diese Verhältnisse,<br />

so versteht man, warum weder das Kind, dem die feste Denkgewohnheit<br />

noch fehlt, noch der abgeschlossen lebende Greis<br />

Probleme kennt, welche vielmehr nur auf den Menschen eindringen,<br />

dessen Erfahrung in der Erweiterung begriffen ist.<br />

Kommt das Problem zum vollen Bewusstsein, und geschieht die<br />

Gedankenumwandlung mit Absicht und willkürlich, so nennen<br />

wir den V<strong>org</strong>ang Forschung. Man erkennt ferner, warum gerade<br />

von dem Neuen., von dem sich zufällig darbietenden Ungewohnten<br />

Probleme ausgehen, welche das Alltägliche in neue<br />

Beleuchtung setzen. Man sieht ferner, warum die Wissenschaft<br />

eine natürliche Feindin des Wunderbaren ist, welche ihre Aufgabe<br />

nur lösen kann, indem sie eben das Wunder durch Aufklärung<br />

zerstört.<br />

Betrachten wir nun einen ümwandlungsprocess der Gedanken<br />

im Einzelnen. Das Sinken der schweren Körper erscheint als<br />

gewöhnlich und selbstverständlich. Bemerkt man aber, dass das<br />

Holz auf dem Wasser schwimmt, die Flamme, der Rauch in der<br />

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