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Das Mayer-Joule'sehe Frincip. Das Emrgiep-incip. 261<br />

sophischen Ansichten Joule's scheinen jedoch, wo sie zu Tage<br />

treten, wenn man sich an den Ausdruck hält, auf keinem besseren<br />

Grunde zu ruhen, als die so scharf kritisirten Ausgangssätze<br />

]\Iayer's. Man darf jedoch auch hier nicht ungerecht sein. Schwerlich<br />

hätte Joule dem Vorschlag zugestimmt, etwa durch eine kirchliche<br />

Synode entscheiden zu lassen, ob wohl die Energieerhaltung<br />

sich wirklich aus den Eigenschaften Gottes ableiten lasse, oder<br />

nicht. Die eigentliche Quelle seiner Ueberzeugung ist sicherlich<br />

eine andere als eine theologische.<br />

Im Grunde ist der Weg, auf dem Joule zu seiner Entdeckung<br />

gelangt, sehr ähnlich demjenigen Mayer's. Mayer<br />

geht von der Yerbrennungswärme des Thierkörpers aus, Joule<br />

von der chemischen Umsetzungswärme der galvanischen Batterie.<br />

In beiden Fällen zeigt sich^ dass die Summe aller Leistungen<br />

an einen bestimmten materiellen Aufwand gebunden ist. Es<br />

wird dadurch die suhstanzielle Auffassung aller dieser Leistungen<br />

nahe gelegt. Stimmt einmal die Summe nicht, so wird der<br />

Quelle der Vergrösserung oder Yerkleinerung nachgeforscht.<br />

Dieselbe findet sich in der mechanischen Arbeit. Joule fasst<br />

die letztere mit der Wärme um so leichter ebenfalls substanxiell<br />

auf, als ihn Studien über die elektromagnetischen Motoren<br />

(1838—1841) überzeugt hatten, dass auch die Arbeitsleistung<br />

derselben an einen materiellen Aufwand, den Zinkverbrauch in<br />

der Batterie gebunden, diesem proportional ist.<br />

Es ist also keine metaphysische Ueberzeugung, sondern das<br />

Bedürfniss nach einer guten Wirthschaft und übersichtlichen<br />

Bechnung^ welches der im täglichen Leben und in der Technik<br />

erfahrene Ingenieur in das Gebiet der Wissenschaft mitbringt.<br />

Er fühlt sich „befriedigt", die Welt Gottes so zu finden, dass er<br />

diesem Bedürfniss entsprechen kann. Es ist also alles wie bei<br />

Mayer, bis auf einen charakteristischen englischen Zug. Dem<br />

Engländer ist die gesunde Methode der Naturforschung fast angeboren,<br />

sicherlich anerzogen. Er ist niemals mit metaphysischem<br />

Nebel behelligt worden, macht ihn wenigstens nie zur<br />

Hauptsache. Jede Ansicht wird ihm zum Anlass einer Probe<br />

durch das Experiment, jedes Experiment hat umgekehrt Einfluss<br />

auf seine Ansicht. Diese unausgesetzte gegenseitige Anpassung<br />

von Theorie und Erfahrung lässt sich an den Joule'sehen Arbeiten<br />

vorzüglich verfolgen.<br />

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