06.10.2013 Aufrufe

http://rcin.org.pl

http://rcin.org.pl

http://rcin.org.pl

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

442 Correktur icissenschaftlichcr Ansichten durch ziifällige Urnstände.<br />

sie bei gemächlichem Steigen über waldige Berge bei sonnigem<br />

Wetter. Die kleinsten M e n g e n alk:oholischen Getränkes aber<br />

schienen sie zu verscheuchen<br />

E s leuchtet ein, dass bei vielfachem Durcharbeiten eines<br />

Gebietes die hekannien Beziehungen i m m e r geläufiger werden,<br />

und die Aufmerksamkeit i m m e r weniger in A n s p r u c h nehmen,<br />

welche daher u m so leichter sich den neuen Beziehungen zuwendet.<br />

E s ist ja w u n d e r b a r , wie viel X e u e s m a n an einem<br />

oft betrachteten Objekt noch w a h r n i m m t .<br />

In dieser Beziehung dürften die vortrefflichen Beobachtungen von W. Kobert<br />

über den Traum (Hamburg. Seippel. 1886) aufklärend wirken. Kobert hat beobachtet,<br />

dass die bei Tage gestörten, unterbrochenen Associationsreihen bei Nacht<br />

sich als Träume fortspinnen. Ein brennendes Zündholz z. B., das zu löschen man<br />

durch einen Zwischenfall verhindert worden ist, kann Anlass zum Traum von einer<br />

Feuerbrunst geben u. s. w. Ich habe Eobert's Beobachtungen iu unzählii^eu<br />

Fällen an mir bestätigt gefunden, und kann auch hinzufügen, dass man sich unangenehme<br />

Träume erspart, wenn man unangenehme Gedanken, die sich durch<br />

zufällige Anlässe ergeben, bei Tage vollkommen ausdenkt, sich darüber ausspricht,<br />

oder ausschreibt, welches Verfahren auch allen zu düstern Gedanken<br />

neigenden Personen angelegentlichst zu empfehlen ist. Den Robert'sehen<br />

Erscheinungen verwandte kann man auch im wachen Zustande beobachten. Ich<br />

pflege mich zu waschen, wenn ich einen Händedruck von feuchter schwitzender<br />

Hand erhalten habe. Werde ich durch einen zufälligen Umstand daran<br />

verhindert, so verbleibt mir ein unbehagliches Gefühl, dessen Grund ich zuweilen<br />

ganz vergesse, von dem ich aber erst befreit bin, wenn es mir einfällt^<br />

dass ich mich waschen wollte, uud \venn dies geschehen ist. Es ist also<br />

wohl wahrscheinlich, dass einmal gesetzte Vorstellungen, auch wenn sie nicht<br />

mehr im Bewusstsein sind, ihr Leben fortsetzen. Dasselbe scheint dann besonders<br />

intensiv zu sein, wenn dieselben beim Eintritt ins Bewusstsein verhindert<br />

wurden, die associirten Vorstellungen, Bewegungen u. s. w. auszulösen.<br />

Sie scheinen dann wie eine Art Ladung zu wirken. Sind auch die assoeiativen<br />

Verbindungen, die im Traum sich bilden, so schwach, dass man sich<br />

derselben unmittelbar gar nicht erinnert, so lassen sie doch Spuren zurück,<br />

und es wird verständlich, dass nach dem Erwachen eine neue psychische<br />

Situation v<strong>org</strong>efunden wird, Einigermassen verwandte Phänomene sind jene,<br />

welche kürzlich Breuer und Freud in ihrem Buche über Hysterie beschrieben<br />

haben. M.<br />

Ansprachen und Eeden bei der Helmholtz-Feier. S. 55.<br />

<strong>http</strong>://<strong>rcin</strong>.<strong>org</strong>.<strong>pl</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!