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67 Namen und Zahlen.<br />

4. Was sind die Zahlen? Die Zahlen sind ebenfalls Namen.<br />

Die Zahlen würden nicht entstehen, wenn wir die Fähigkeit<br />

hätten, die Glieder einer beliebigen Menge gleichartiger Dinge<br />

mit voller Deutlichkeit unterschieden vorzustellen. Wir zählen,<br />

wo wir die Unterscheidung gleicher Dinge festhalten wollen, d. h.<br />

wir geben jedem einzelnen einen Namen, ein Zeichen. Misslingt<br />

die Unterscheidung der Dinge dennoch, so haben wir uns „verzählt".<br />

Soll der Zweck erreicht werden, so müssen uns die<br />

Zeichen geläufiger, bekannter und unterscheidharer sein, als die<br />

bezeichneten Dinge. Das Zählen beginnt deshalb mit dem Zuordnen<br />

der wohlbekannten Finger, deren Namen auf diese Weise<br />

allmälig Zahlen werden*). Die Zuordnung der Finger zu den<br />

Dingen ergiebt sich ohne Anstrengung und Absicht in einer bestimmten<br />

Ordnung. Die Zahlen werden dadurch ganz unwillkürlich<br />

wesentlich zu Ordnungsxeichen^). Vermöge dieser festen<br />

Ordnung und nur vermöge dieser enthält das letzte zugeordnete<br />

Zeichen die ganze Reihe der Zuordnungen angedeutet;<br />

es ist die AnzahP) der gezählten Dinge.<br />

Reichen die Finger zur Zuordnung nicht aus, so wird die<br />

Reihe derselben Zuordnungen einfach wiederholt, und die einzelnen<br />

Zuordnungsreiketi selbst werden nach demselben Princip<br />

mit den geläufigen Ordnimgszeichen versehen. So entwickelt<br />

sicli das Zahlensystem zu einem System von Ordnungszeichen.^<br />

das beliebig nusgedelmt werden kann. Sind an den gezählten<br />

Objekten gleichartige Theile unterscheidbar, an jedem solchen<br />

Theil abermals gleichartige Theile wahrnehmbar u. s, w., so kann<br />

auf die Zählung dieser Theile wieder dasselbe Princip angewendet<br />

werden. Das System der Ordnungszeichen kann demnach<br />

auch beliebig verfeinert werden. Die Zahlen stellen ein<br />

geordnetes System von Namen vor, das ohne Mühe und ohne<br />

neue Erfindung jede beliebige Ausdehnung und Yerfeinerung<br />

zulässt.<br />

5. Wo wenige leicht unterscheidbare Objecto von besondern<br />

Eigenschaften zu bezeiclmen sind, werden gewöhnlich Eigen-<br />

') Cantor, Mathem. Beiträge zum Culturleben der Völker. — Cantor,<br />

Geschichte der Mathematik. — Tylor, Anfänge der Cultur. — Tylor, Urgeschichte<br />

der Menschheit.<br />

2) Mach, Mechanik S. 458.<br />

Kronecker, Zahlbegriff. (Philosoph. Aufs. Zeller gewidmet.)<br />

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