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Correktur ivissenschaftlicher AnsicliUn durch zufällige Uinstände. 441<br />

A u c h der Musiker schöpft gelegentlich aus unregelmässigen Geräuschen<br />

A n r e g u n g , und gelegentlich kann m a n auch von einem<br />

b e r ü h m t e n Musiker hören, wie derselbe durch zufälliges Fehlgreifen<br />

auf d e m Ciavier auf neiie wertbvolle melodische oder<br />

harmonische Motive geführt w o r d e n ist.<br />

6. Besondere Regeln für Herbeiführung eines günstigen Zufalls,<br />

bestehe derselbe n u n in einem physischen oder in einem<br />

Gedankenvorkommniss, lassen sich der Natur der Sache nach nicht<br />

angeben. Das Einzige, w a s m a n empfehlen kann, u n d w a s auch<br />

v o n allen bedeutenden Forschern empfohlen wird, ist oftmalige<br />

u n d vielfache Durcharbeitung des Forschungsgebietes, w^elches<br />

d e m günstigen Zufall so zu sagen Gelegenheit schafft. Charakteristisch<br />

in dieser Beziehung ist eine A e u s s e r u n g von H e l m h o l t z :<br />

„Da ich ziemlich oft in die unbehagliche Lage k a m , auf<br />

günstige Einfälle harren zu müssen, habe ich darüber, w a n n u n d<br />

w o sie mir kamen, einige Erfahrungen gewonnen, die vielleicht<br />

A n d e r e n noch nützlich werden können. Sie schleichen oft still<br />

g e n u g in den Gedankenkreis ein, ohne dass m a n gleich von<br />

A n f a n g ihre B e d e u t u n g erkennt; dann hilft später n u r zuw^eilen<br />

noch ein zufälliger U m s t a n d , zu erkennen, w a n n u n d unter<br />

welchen U m s t ä n d e n sie g e k o m m e n sind; sonst sind sie da, ohne<br />

dass m a n weiss woher.<br />

In andern Fällen aber treten sie <strong>pl</strong>ötzlich ein, ohne A n -<br />

strengung, wie eine Inspiration. So weit meine Erfahrung geht,<br />

k a m e n sie nie d e m ermüdeten Gehirn u n d nicht a m Schreibtisch.<br />

Ich nuisste i m m e r erst mein Problem nach allen Seiten<br />

so viel iiin- und hergewendet haben, dass ich alle seine W e n -<br />

d u n g e n und Verwicklungen im Kopfe überschaute u n d sie freii<br />

ohne zu schreiben, durchlaufen konnte. E s dahin zu bringen,<br />

ist ja ohne längere vorausgehende Arbeit meistens nicht möglich.<br />

D a n n musste, n a c h d e m die davon herrührende E r m ü d u n g<br />

vorübergegangen \var, eine Stunde vollkommener körperlicher<br />

Frische u n d ruhigen Wohlgefühls eintreten, ehe die guten Einfälle<br />

kamen. Oft w a r e n sie des M<strong>org</strong>ens beim Aufwachen da,<br />

wie auch G a u s s angemerkt hat^). Besonders gern aber k a m e n<br />

Er spricht sich hierin die merkwürdige Thatsache aus, dass eine Vorstellung<br />

so zu sagen fortlebt und fortwirkt,.o\mQ dass sie im Bewusstsein ist.<br />

Es geschieht dies schon, wenn ein Wort, ohne dass die entsprechenden anschaulichen<br />

Vorstellungen uns klar vorschweben, doch richtig gebraucht wird.<br />

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