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447 Die Wege der Forschung.<br />

diiktiori'' für wesentlich verschieden von d e m Entdeckungsv<strong>org</strong>ang<br />

durch ^^DecluJdion"-. D o c h beruht auch letzterer auf einzelnen<br />

A k t e n des Erschauens^ welche sich eben n u r im letzterem<br />

Fall zu einem umfangreicheren Akt zusammensetzen. E i n Beispiel<br />

m a g dies erläutern. Ich finde, dass die Zirkelweite v o m<br />

Kreismittelpunkt z u m U m f a n g (Reaktion A\ sechs Mal im U m -<br />

fang aufgeht (Reaktion B). Ich k a n n ferner bemerken, dass<br />

das entstandene Sechseck sich durch Gerade von den E c k e n<br />

z u m Mittelpunkt in sechs gleichseitige Dreiecke zerlegen lässt,<br />

deren Seite der Kreisradius u n d zugleich die Sechseckseite ist<br />

(Reaktion C). D e r Akt des Erschauens: „ ^ ist mit Z? verbunden",<br />

ist durch die Einschaltung v o n C in kleinere Schritte<br />

zerlegt.<br />

Derselbe G e d a n k e n c o m p l e x k a n n n u n verschiedene F o r m e n<br />

a n n e h m e n . E s kann mir erstens neu, vielleicht befremdlich,<br />

gewesen sein, dass der Radius sechs Mal im Kreise aufgeht.<br />

D u r c h die Zerlegung des Sechseckes sehe ich, dass Sechseckseite<br />

u n d Kreisradius dasselbe sind. Ob ich n u n die Eigenschaften<br />

des Sechseckes u n d des gleichseitigen Dreieckes eben erst erschaut<br />

habe, oder ob sie mir schon bekannt waren, in beiden<br />

Fällen, besonders aber in d e m letzteren, wird mir die Einschiebung<br />

von C zwischen A u n d B als eine EiMärtmg erscheinen.<br />

Ich k a n n zweitens mit den Eigenschaften der gleichseitigen<br />

Dreiecke schon vertraut sein, k a n n sechs derselben zu<br />

einem Sechseck z u s a m m e n f ü g e n , auf d e m naheliegenden Einfall<br />

k o m m e n , v o n der allen gemeinschaftlichen E c k e aus (in Gedanken<br />

oder wirklich) durch die anderen E c k e n einen Kreis zu<br />

beschreiben. D a n n habe ich, wie m a n zu sagen pflegt, auf<br />

dedulitivem Wege entdeckt^ dass der Radius die Sechseckseite ist.<br />

W e n n mir drittens der ganze G e d a n k e n c o m p l e x schon geläufig<br />

ist, w e n n ich den letzteren Satz an die Spitze stelle, u n d n u n<br />

zur U e b e r z e u g u n g oder B e l e h r u n g eines A n d e r n einen der<br />

beiden obigen Processe durchführe, so habe ich einen {deduktiven)<br />

Beweis geführt^ u n d zwar einen synthetischen, w e n n ich den<br />

letzterwähnten, einen analytischen^ w e n n ich den vorher e r w ä h n -<br />

ten V o r g a n g wähle. I m ersteren Falle wird der Satz'als Folge einer<br />

Bedingung, im letztern die B e d i n g u n g zu d e m Satze gefunden.<br />

5. In analoger W e i s e liesse sich jeder andere geometrische<br />

Satz z. B. jener, nach welchem die S u m m e der gegenüberliegen-<br />

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