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364 Der Gegensatz zwischen der mechanischen u. s. w. Physik.<br />

Menschen von eigenthüralicher Denkrichtimg sich auf der Gegenseite<br />

befunden haben.<br />

3. So förderlich die mechanische Auffassung der Wärmev<strong>org</strong>änge<br />

auch war, liegt doch in dem einseitigen Festhalten derselben<br />

eine gewisse Befangenheit, die hier nur durch zwei Beispiele<br />

erläutert werden soll. Als Boltzmanni) die schöne Entdeckung<br />

machte, dass der zweite thermodynamische Hauptsatz dem Princip<br />

der kleinsten Wirkung entspreche, war ich anfangs hiervon nicht<br />

weniger angenehm überrascht als Andere. Man hat jedoch gar<br />

keinen Grund überrascht zu sein. Hat man einmal gefunden, dass<br />

die Wärmemenge sich wie eine lebendige Ki^aft verhält, dass also<br />

ein Analogen des Satzes der lebendigen Kräfte auf dieselbe anwendbar<br />

ist, so darf man sich nicht wundern, dass auch die<br />

übrigen mechanischen Principien, Avelche von letzterem Princip<br />

nicht wesentlich verschieden sind, hier ihre Anwendung finden.<br />

Das Auftreten des Ausdruckes 6 • Z \ mv'^dt in der Boltz-<br />

mann'sehen Ableitung darf uns dann nicht befremden, und<br />

darf gewiss nicht als ein neuer Beweis für die mechanische<br />

Natur der Wärme angesehen werden.<br />

Die mechanische Auffassung des zweiten Hauptsatzes durch<br />

Unterscheidung der geordyieten und ungeordneten Bewegungen,<br />

durch Paralleiisirung der Entropievermehrung mit der Zunahme<br />

der ungeordneten Bewegungen auf Kosten der geordneten, erscheint<br />

als eine recht künstliche. Bedenkt man, dass ein wirkliches<br />

Analogen der Entro]jievermehrunq in einem rein mechanischen<br />

System aus absolut elastischen Atomen nicht existirt,<br />

so kann man sich kaum des Gedankens erwehren, dass eine<br />

Durchbrechung des zweiten Hauptsatzes — auch ohne Hülfe<br />

von Dämonen — möglich sein müsste, wenn ein solches mechanisches<br />

System die ivirldiche Grundlage der Wärmev<strong>org</strong>änge<br />

wäre. Ich stimme hier F. Wald vollkommen bei, wenn er sagt:<br />

„Meines Erachtens liegen die Wurzeln dieses (Entropie-)Satzes<br />

viel tiefer, und wenn es gelang, Molekularhypothese und Entropiesatz<br />

in Einklang zu bringen, so ist dies ein Glück für die Hypothese,<br />

aber nicht für den Entropiesatz."2)<br />

Sitzungsberichte d. "Wiener Akademie. Februar 1866.<br />

») r. Wald, Die Energie und ihre Entwerthung. 1889. S. 104.<br />

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