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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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8o Tit. VII. § 1 7-24<br />

urteilten Betrüger von Minderjährigen bezügliche Klausel der tab. Heracl.<br />

lin. III f.:<br />

qui lege Plaetoria ob eamue rem, quod aduersus ean-i legem fecit<br />

fecerit, condemnatus est erit.I<br />

Dagegen dürfen die Klauseln über den Trauerbruch nicht aus dem in<br />

Fragm. Vatic. 3 20 überlieferten Edikte vervollständigt werden. 2 Karlowa3<br />

hat überzeugend nachgewiesen, daß der in letzterer Stelle bruchstückweise<br />

gegebene Infamenkatalog keineswegs mit dem uns hier beschäftigenden<br />

identisch ist, daß er vielmehr einem ganz andern Edikttitel, dem de cognitoribus<br />

et procuratoribus, angehört und daß entscheidende äußere und innere<br />

Gründe o die Ergänzung unseres Edikts aus diesem in Rudorffs Sinne verbieten.<br />

Tit. V1I<br />

§ 17-24. DE UADIMONIIS<br />

Ulp. 7, 5 Paul. 6,6 7,7 Gai. 2, 8 Iulian. 2, 9 Callistr. I.1O<br />

Die Ordnung der Materien in diesem von den Kompilatoren schlimm<br />

mitgenommenen Titel läßt sich nur zum Teil sicher bestimmen. Anhaltspunkte<br />

gewährt die Rubrikenordnung der Digesten (2. 8) bis (2. to), wie<br />

auch der Paulinische Ediktkommentar, in dem das Vadimonium zwei<br />

Bücher ausfüllt. Im übrigen sind wir auf Vermutungen angewiesen. Ich<br />

gebe im folgenden den nachweisbaren Inhalt des Titels, wobei dahingestellt<br />

bleiben soll, ob nicht im Album mehrere der hier getrennten Klauseln<br />

jeweils zu einer einzigen verbunden waren.<br />

Erste Klausel (de uadimonio faciendo).<br />

Gai. IV, 184:<br />

Cum autem in ius uocatus fuerit aduersarius neque eo die finiri<br />

potuerit negotium, uadimonium ei faciendum est, id est, ut promittat<br />

se certo di sisti.I"<br />

Cic. de nat. deor. III, 3o § 74: iudicium<br />

publicum rei privatae lege Plaetoria. Fr. de<br />

form. Fab. § 4: Plaetoriae noxales sunt.<br />

2 So Rudorff, ZRG 4, 53ff.<br />

3 ZRG 9, 220ff.<br />

4 Diesen Beweisgründen kann noch hinzugefügt<br />

werden, daß die in Vat. 32o erwähnte<br />

Trauerpflicht um Eltern und Kinder, von<br />

Ulpian nicht in lib. 6, sondern in lib. 8, d. h.<br />

gelegentlich des Edikts de cognitoribus, besprochen<br />

wurde: Ulp. 8 (3. 2) 23.<br />

5 (2. 9) 1, 3, ( 2 . 10) 1, (3. 3) 5, 7, (5. 1 ) 7,<br />

(9. 4) 11, (48. Io) 25, (5o. 16) 13. Hierher gehört<br />

ferner (45. 1) 69, im Flor. ursprünglich<br />

richtig Ulp. 7, dann vom Korrektor fälschlich<br />

Ulp. 6 inskribiert. Nicht hierher gehört<br />

dagegen (19. 2) 44, fälschlich Ulp. 7 statt<br />

Ulp. 17 inskribiert.<br />

6 (2. 8) 16, (2. 9) 2, (2. Io) 2, (3 . 3) 6, (6. i)<br />

6, (9. 4) 12, (12. 2) 15, (26. 8) 17, (5o. 17) 110.<br />

7 (4. 1 ) 5, (4 8. 6) 9, (5o. 16) 14.<br />

8 (5• 1) 8, (9. 4) 1, (5o. 17) II I.<br />

9 (2. Io) 3, (5o. 16) 200.<br />

I° (47 . 9) 6.<br />

II Cf. Prob. Einsidl. 63: V. F. I. = uadimonium<br />

fieri iubere (iubebo?). Hieran wird<br />

sich die Verheißung einer actio wider den<br />

Verweigerer des Vadimoniums angeschlossen<br />

haben, arg. 1. Rubr. c. 21 i. f. A M., auf<br />

Grund irriger Auffassung des Edikts Si quis<br />

ius dicenti non obtemperauerit, V o i g t, Abh.<br />

der kgl. sächs. Gesellsch. d. Wiss. VIII, 359

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