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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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330<br />

T i t. XXIII. 4. (§ 131)<br />

Die Noxalklage I war m. E., ganz wie die andern zivilen Noxalklagen<br />

(§ 75), auf „quarr ob rem N "t Nm aut pro fure damnum decidere aut<br />

Stichum seruum noxae dedere oportet gestellt. 2 Eine Anspielung auf<br />

diese intentio findet sich in Ulp. 37 (9 . 4) 42 § 1:<br />

Si quis pro seruo mortuo ignorans eum decessisse noxale iudicium<br />

acceperit, absolui debet, quia desiit uerum esse propter eum dare<br />

oportere.<br />

<strong>Das</strong> auffallende dare oportere ist wahrscheinlich durch die Kompilatoren<br />

an Stelle eines originalen damnum decidere oportere gesetzt worden. Sie<br />

wollten, als sie die Stelle in den Titel de nox. act. versetzten, ihre besondere<br />

Beziehung auf die actio furti nox. verwischen. 3 Wegen der formula<br />

interrogatoria — Ulp. 37 (i i . i) 16, (16. i) 26 — verweise ich auf § 58.<br />

Ulp. 37.5<br />

4 . (§ 1 3 1.) DE TIGNO IUNCTO 4<br />

Die Formel dieser actio legitima dürfte die größte Ähnlichkeit mit der<br />

der actio furti nec manifesti gehabt haben. Für entschieden formular halte<br />

ich die Worte „tignum aedibus (uinezs) iunxisse", arg. fr. i pr. § i h. t.<br />

Auch die Eigenschaft des tignum als furtiuum muß in der Formel hervorgetreten<br />

sein, und zwar nach fr. 1 pr., 2 h. t. sehr wahrscheinlich in der<br />

Weise, daß das tignum ausdrücklich als „furtiuum" oder „quod A° A G furto<br />

abest" bezeichnet war. 6 In der I. Aufl. glaubte ich letzteres in Zweifel<br />

ziehen zu müssen, mit Rücksicht auf fr. 63 (24. 1). Denn nach dem überlieferten<br />

Text dieser Stelle würde Paulus einen Irrtum des Neratius rügen,<br />

der bei einer Formel des vorausgesetzten Wortlauts schlechterdings undenkbar<br />

gewesen wäre. ? Ich vermutete daher, daß die Formel nur indirekt<br />

durch ein „quam ob rem Nm Nm pro fure d. d. o." auf das Erfordernis der<br />

Furtivität hingedeutet habe. Niemandem wird das Gezwungene dieser<br />

Auskunft entgehen. Im edit. perp. suchte ich das in fr. 63 cit. liegende<br />

Bedenken dadurch zu beseitigen, daß ich mich einer von R i c c ob o n o8<br />

aufgestellten Vermutung anschloß, wonach die anstößigen Worte „quia<br />

nulla actio est ex lege XII tabularum, quamuis ... coniuncta essent" als<br />

ein in den Text eingedrungenes Glossem zu betrachten wären. Auch diese<br />

Paul. h. t. 4 2 pr.: uolgaris formula ...,<br />

ut adiciatur . . . „aut noxae dedere[tl ".<br />

Rudorff, EP § 13 4 n. 8 bezieht diese Worte<br />

auf die gewöhnliche formula furti : es ist<br />

aber vielmehr die actio furti aduersus nautas<br />

(§ 136) gemeint.<br />

2 Eine besondere Formel für den Fall<br />

„si seruus sciente domino fecerit" war nicht<br />

proponiert. Arg. Ulp. 18 (9. 4) 2 § 1. Ganz<br />

anders als der Text Bi o n d i, aQs nox. 255.<br />

Gegen ihn L en e 1, SZ 47, 1 ff.<br />

3 Anders die herrschende Meinung seit<br />

Keller, ad. 1. 32 de peculio (1822) 52.<br />

Noch anders EP 2 und B i o n d i, a. a. O. 233.<br />

4 D. (47 . 3) . R. Monier, ] e tignum iunctum<br />

(1922).<br />

5 h. t. 1.<br />

So auch Rudorff, EP § 137.<br />

7 Wenn die Formel das tignum ausdrücklich<br />

als furtiv bezeichnete, konnte Neratius<br />

nicht mit Bezug auf sie schreiben: quamuis<br />

decemuiros non sit credibile usw.<br />

8 Arch. giur. 53, 5 221f., 54, 265f.

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