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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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140<br />

Tit. XIII. § 52<br />

C. Satisdationspflicht der Stellvertreter des Beklagten, Gai. IV, 101:<br />

ab eius . . . parte cum quo agitur, si • . . alieno nomine aliquis<br />

interueniat, omnimodo satisdari debet I . . .: sed siquidem cum<br />

cognitore agatur, dominus satisdare iubetur: si uero cum procuratore,<br />

ipse procurator. 2 idem et de tutore et de curatore iuris est.<br />

II. Quem ad modum satisdetur.3<br />

Hierher gehört die oben unter Ziff. 4 erwähnte Bestimmung über das<br />

mitti in municipium und wohl auch das, was im Edikt über die Tauglichkeit<br />

der Sponsoren gesagt gewesen sein wird (ob. Ziff. 3).<br />

Tit. XIII<br />

§52. Q UIB US CA USIS PRAEIUDICIUM FIERI NON OPORTET<br />

Ulp. 14, 4 Paul. 15, 5 16.6<br />

Wir finden bei Ulp. 1 4 eine Reihe von Stellen, deren gemeinsamer<br />

Gesichtspunkt der in der obigen Rubrik angegebene zu sein scheint, und<br />

eben dieser Gesichtspunkt paßt auch auf die einzige aus Paul. 15 erhaltene<br />

Stelle.<br />

Paul. 15 (48. 1) 2 handelt von der Einteilung der iudicia publica in<br />

capitalia und non capitalia: daß eben diese Einteilung für die Frage, ob<br />

ein Zivilprozeß bis zur Beendigung eines Kriminalverfahrens zu sistieren<br />

sei, bedeutungsvoll war, ist nicht zu bezweifeln. Man mag darüber streiten,<br />

ob die bei Cicero7 erwähnte exceptio „extra quarr in reum capitis praeiudicium<br />

fiat" in das Hadrianische Edikt übergegangen ist oder ob der Vorrang<br />

der Kapitalsachen zur Zeit der Digestenjuristen stets durch prätorisches<br />

Präjudizialdekret gewahrt wurde: 8 aber ein Vorrang der Kapitalsachen,<br />

ausschließlich der Kapitalsachen ist es wohl im einen wie im andern<br />

Fall geblieben, wie sämtliche hierher gehörige Quellenentscheidungen beweisen.<br />

9 Auch Ulp. 14 (5 . 3) 5 § 1 dürfte einer Erörterung über diesen Vor-<br />

Cf. Gai. IV, 90.<br />

2 Cic. pro Quinctio c. 7 § 29, in Verr. II, 2<br />

C. 24 § 6o. Vat. 317, c. un. ( 2. 5 6 [57]).<br />

3 Nach Paul. 1 4 (2. 8) 8 § 4 hat es den Anschein,<br />

als ob die hierhergehörigen Vorschriften<br />

mit Bezug nicht allein auf die<br />

cautio p. p. 1. u. und iud. solui aufgestellt<br />

gewesen seien: Paulus erwähnt hier gelegentlich<br />

des mitti in municipium auch die<br />

cautio rem pupilli saluam fore, die cautio<br />

usufructuaria u. a. m. Indes ist eine solche<br />

Ausdehnung des Titels doch sehr unwahrscheinlich,<br />

und ich vermute eher, daß die<br />

Wissenschaft das, was unser Titel hinsichtlich<br />

gewisser Prozeßkautionen verordnete,<br />

dann auf alle cautiones necessariae erstreckt<br />

hat.<br />

4 (5. 3) 5 § 1. 2, (8. 5) i, s. ferner S. 141<br />

n. 3.<br />

5 (48. 1) 2.<br />

6 S. unten S. 1 4 1 n. 4.<br />

7 De inuent. II, 20 § 59. 6o.<br />

8 Für letzteres B ü l o w, Prozeßeinr. und<br />

Prozeßvorauss. x74 ff. ; für die Möglichkeit<br />

der exceptio dagegen N ab e r, obs. 83, Mnemos.<br />

27, 27 4 n. 3. Nimmt man mit mir (s.<br />

oben S. 91 f.) an, daß der Prätor auch ohne<br />

Antrag die Gewährung der Formel von der<br />

Einrückung von Exzeptionen abhängig<br />

machen konnte, so verliert B ü l o w s Argumentation<br />

die überzeugende Kraft, die ich<br />

ihr in der 1. Aufl. beimaß.<br />

9 Vgl. (5 . 3) 5 § 1, (48. 6) 5 § 1 = (5 . 1 ) 37,<br />

(40. 12) 7 § 4 , C. Theod. (9. 19) 2, C. Iust.

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