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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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Ti t. XXII 315<br />

an bestimmte Ediktstücke anlehnten; sie behandelten hier vielmehr gewisse-<br />

Abschnitte des Vormundschaftsrechts systematisch, ohne Rücksicht auf die<br />

Natur der dafür in Betracht kommenden Rechtsquellen, und fügten das,.<br />

was das Edikt an dahin gehörigen Vorschriften enthielt, passenden Orts in<br />

diese systematische Darstellung ein. Leider haben die Kompilatoren.<br />

gerade die auf das Edikt bezüglichen Stellen der Kommentare, außer in.<br />

dem Kommentar Ulpians, fast ganz und gar getilgt,' so daß der Rekonstruktionsarbeit<br />

gewisse Schwierigkeiten erwachsen. Jedenfalls müssen<br />

wir uns hier vor allem bemühen, den Zusammenhang des Ulpianschen<br />

Kommentars zu ermitteln. M. E. nun knüpft Ulpian seine Erörterungen<br />

überall an die Ediktrubriken an, 2 beschränkt sich jedoch so wenig wie<br />

Paulus und Gaius auf die Rolle des bloßen Kommentators. Ulp. 35 zerfällt<br />

in folgende Abschnitte:<br />

1. de administratione tutorum (§ 121). Dies Edikt gibt trotz.<br />

seines begrenzten Inhalts Anlaß, auf die verschiedensten Details der Vormundschaftsverwaltung<br />

einzugehen. Die wahrscheinlichen Beziehungen der<br />

einzelnen Stellen finden sich in meiner Palingenesie zu Ulp. nr. 992-1016<br />

angegeben.<br />

2. de eo qui, cum tutor non esset 3 etc. (§ 122).<br />

3. de suspectis(?) tutoribus (§ 123).<br />

Rudorff (EP § 1 2 6. 1 27) hat noch zwei weitere Edikte herauszufinden<br />

geglaubt: de depositione pecuniarum und de satasdatione tutorum et curatorum.<br />

Allein die die Satisdation betreffende Klausel ist - s. § 121 - nur<br />

ein Stück des Edikts de administratione, und für ein Edikt de depositione<br />

pecuniarum finde ich in den Quellen keinen Anhalt. Rudorff stützt die<br />

Annahme eines solchen Edikts nur auf zwei Stellen: 4 fr. 5 pr. und 7 § 3<br />

(26. 7). Allein in beiden Stellen sind die entscheidenden Sätze itp.,s<br />

und, wenn sie echt wären, würden sie keinen Beweis für R. liefern<br />

können .6<br />

Zu den drei aus Ulp. 35 zu ermittelnden Edikten treten als weiterer<br />

Inhalt des Titels die verschiedenen bei Ulp. 36 erörterten Formeln, für die<br />

unten die Belege folgen werden.<br />

Ohne alle ersichtliche Beziehung auf das<br />

Edikt sind aus Paul. 38: (26. 1) 1, (26. 2) 20,<br />

(26. 4) 6, 8, (26. 7) 12. Aus Gai. 12: (26. 1)<br />

16, (26. 2) 1, (26. 4) 9, (26. 5) 5, (26. 7) 13,<br />

(26. 8) 9, s. auch Gai. I, 188. Aus Pomp.68:<br />

cit. (26. 7) 3 pr.; aus Pomp. 6 9 : cit. (26. 1) 1<br />

§ 3. Aus Iulian. 2o: (27. 1) 20, cit. (26. 2) 8<br />

§ 3. Aus Iulian. 21: (26. 3) 3, (26. 8) 12, 13,<br />

cit. (26. 1) 6 pr.; (27. Io) 7.<br />

2 Anders die 1. Aufl.<br />

3 Dieses letztere Edikt hat Rudorff in<br />

seiner Rekonstruktion ausgelassen, ohne<br />

Zweifel deshalb, weil er es irrig mit dem<br />

unter dem Titel de restitutionibus proponierten<br />

(§ 43) für ein Edikt hielt. Vgl. Rudorff,.<br />

d. R. der Vmdsch. II, 293 ff.<br />

4 Eine dritte - (42. 1) 15 § 12 - ist nur<br />

zur Vergleichung herangezogen. Wie Rudorff,<br />

auch Karlowa, RG II, 119o.<br />

5 Vgl. Mancaleoni, Fil. 26, 269, Sola<br />

z z i, tut. e cur. (SA aus riv. Ital. 1914):<br />

2 3 und die dort angef.<br />

6 Vgl. EP 2 305.

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