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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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51 6 Tit. XLV. § 281<br />

Wegen der Höhe des Vadimoniums konnten Schwierigkeiten entstehen,<br />

wenn der Kläger auf Grund seines Kalumnieneids promissio poenae<br />

bestimmten Betrags verlangte, der Beklagte dagegen behauptete, daß<br />

diese Summe die Hälfte des Streitwerts übersteige. Über solche Streitpunkte<br />

dürfte i. d. R. der Prätor selbst kognosziert haben; I sonst blieb<br />

wohl nichts übrig, als einen arbiter zu ernennen und diesem, sei es als<br />

Delegiertem des Prätors, 2 sei es in einer Präjudizialformel, die Entscheidung<br />

darüber zu übertragen.3<br />

§ 281. PRO PRAEDE LITIS ET UINDICIARUM<br />

Ulp. 7 7, 4 Paul. 7 4, 5 Iulian. 53.6<br />

Gai. IV, 91. 94:<br />

Ceterum cum in rem actio dupiex sit, aut enim per formulam petitoriam<br />

agitur aut per sponsionem, siquidem per formulam petitoriam<br />

agitur, illa stipulatio locum habet quae appellatur IUDICATUM SOLUI,<br />

si uero per sponsionem illa quae appellatur PRO PRAEDE LITIS ET<br />

UINDICIARUM ... (94) ideo autem appellata est PRO PRAEDE LITIS<br />

UINDICIARUM stipulatio, quia in locum praedium successit, qui Olim,<br />

cum lege agebatur, pro lite et uindiciis, id est pro re et fructibus,<br />

a possessore petitori dabantur.<br />

Prob. 5, 22: P. P. L. V. = pro praede litis uindiciarum. Cf. fr. Vat. 336.<br />

Cic. in Verr. II 1 45 § 115.<br />

Unter den Digestenstellen, die in ihrem gegenwärtigen Wortlaut von<br />

der cautio iudicatum solui handeln, sind zweifellos nicht wenige, die ursprünglich<br />

die cautio p. p. 1. u. betrafen und erst durch die Kompilatoren<br />

auf die cautio i. s. umgemodelt wurden; dieser Vorgang ist aber nicht<br />

überall mit Sicherheit nachzuweisen. Um so wertvoller ist es, daß wir<br />

mindestens bei einem Kommentar — dem Ulpians — eine Anzahl von<br />

Stellen mit großer Sicherheit der cautio p. p. 1. u. zuweisen können. Die<br />

Kompilatoren lassen den Ulpian in lib. 77. 78 von der cautio i. s. handeln.<br />

Es geht nun keineswegs an, mit Rudorff (EP § 295 n. I, § 296 n. I) beide<br />

Bücher zu beiden Kautionen zu ziehen. Nicht nur nämlich liegt eine solche<br />

Parallelbehandlung gar nicht in den Gewohnheiten Ulpians. Es ergibt<br />

Arg. (46. 5) 1 § 9. ro.<br />

2 In diesem Sinne Partsch, SZ 31, 438.<br />

3 Ganz gewiß gehört aber nicht hierher<br />

das von Bülow, de praeiud. form. (185q)<br />

16, hierhergezogene praeiudicium an ca<br />

res d. q. a. maior sit C sestertiis bei Paul.<br />

sent. V, 9 § 1. Bei Streit darüber, ob ein<br />

Vadimonium von 50000 Sesterzen zu stellen<br />

sei oder von weniger als 50000, war die entscheidende<br />

Frage nicht, ob der Streitwert<br />

r00000 übersteige (maior sit HS C), sondern<br />

ob er I00000 erreiche (etwa: HS C<br />

plurisue sit). Vgl. über obiges praeiudicium<br />

§281 a. E.<br />

4 (46. 7) 3, 5, (2. 8) 1 2, (2. 12) 6, (4 . 8) 36,<br />

(42. r) 26, (46. i) 33, (46. 3) 57 cf. Pal. II, 869<br />

n. Io, (46. 4) 20, (5o. 16) 68.<br />

5 (46. 7) 8, I I . Fr. 44 (44 . 7) und die dazugehörigen<br />

fr. 34 (40. 4), fr. 46 (17. 1), fr. 84<br />

(45 . r), die ich in EP I hierherbezogen hatte,<br />

enthalten eine allgemeine Erörterung, die<br />

wohl schon durch das Vadimonium veranlaßt<br />

war.<br />

6 (6. 1 ) 52, 55, (46. 7) 4, 14; ( 1'• 3) 20i

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