22.07.2013 Aufrufe

Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Tit. XVII. § 99<br />

Grund der Haftung — des dare facere oportere — des Gläubigers ist.<br />

Eine formula in factum concepta dagegen mußte alle jene Voraussetzungen<br />

der Verurteilung aufzählen, und daneben noch:<br />

4. die Bedingung „eamque rem redditam non esse", die wir denn<br />

in der Tat bei Ulp. 28 h. t. i3,' i 5, d. h. unmittelbar hinter den oben angeführten<br />

Voraussetzungen kommentiert finden.<br />

Folgende Rekonstruktion der Formel dürfte sich hiernach schwerlich<br />

sehr von der Wahrheit entfernen:<br />

S. 15. Am A m No rem q. d. a. ob yecuniam debitam .pi nori dedasse<br />

eamque ,pecunianz solutasn eoue nomine satisfacturn esse auf<br />

yer N" Nm stetisse, quo minus solueretur, eamque rein A , A° redditam<br />

non esse, Quanti ea res erit, et rel.<br />

Ob wir neben dieser in factum konzipierten Formel noch eine zweite<br />

ius konzipierte anzunehmen haben, die wir uns nach dem in § 98 Ausgeführten<br />

nur als Bonae-Fidei-Formel denken könnten, 2 ist bestritten. 3 Für<br />

die Bejahung entscheidet nicht,4 daß die pigneraticia in dem Justinianischen<br />

Verzeichnis I. (4 . 6) § 28 unter den b. f. iudicia erscheint; auch nicht, daß<br />

es eine contraria pigneraticia gibt, da auch diese in factum konzipiert gewesen<br />

sein könnte; 5 auch nicht, daß in fr. i 3 pr. h. t. gesagt ist: ob hanc<br />

conuentionem pigneratic i i s action i b u s teneri creditorem, — denn dieser<br />

Plural ist schwerlich klassisch, die actio pigneraticia war nur eine, auch<br />

wenn es mehrere Formeln für sie gab. Umgekehrt darf die obige Frage<br />

auch nicht deshalb verneint werden, weil uns eine b. f. Formel in den<br />

hommentarresten nicht begegnet und weil unsere actio in dem Gaianischen<br />

Verzeichnis der b. f. iudicia fehlt, — hier gilt eben dasselbe, was in § 98<br />

über die actio commodati gesagt ist. Die Entscheidung ist daher nicht unzweifelhaft.<br />

Für die Bejahung fällt aber m. E. die Analogie der actio commodati<br />

ins Gewicht; es wäre wunderbar, wenn zwar diese, nicht aber die<br />

nächstverwandte actio pigneraticia eine b. f. Formel erhalten hätte. Und<br />

ferner besteht auch kein Grund, dem ausdrücklichen Zeugnis in C. h. t. 6,<br />

einem Reskript Alexander Severs, zu mißtrauen. 6 Zweifel sind trotzdem<br />

nicht ausgeschlossen.<br />

Bestritten ist auch, ob es für die in den Quellen mehrfach erwähnte<br />

aus dem Zusammenhang gerissenen Satz,<br />

ist an sich schwach und wird durch c. 3 cit.<br />

entscheidend widerlegt.<br />

Fr. 13 § r h. t.: Venit autem in hac<br />

actione et dolus et culpa, ut in commodato,<br />

uenit et custodia. Darum „redditam non<br />

esse" schlechtweg und nicht: dolo malo<br />

Ni Ni redditam non esse.<br />

Die Stellen, die den Anschein erwecken,<br />

als ob auch i. f. konzipierte Formeln als<br />

b. f. iudicia hätten gelten können, sind itp.<br />

Wegen (13. 6) 3 § 2 s. oben S. 253 n. 2, wegen<br />

255<br />

(i6. 3) r §23 s. Gradenwitz, Interpol. ioü.<br />

3 Dagegen Biondi, iud. b.f. 233 f. Gegen<br />

eine b. f. Formel Levy, SZ 36, i f. Konkurrenz<br />

II, 53.67 5.101. Zweifelnd A rangio-<br />

R u i z, le form. con dem. i 8 f.<br />

4 Hier und im folgenden abweichend EP<br />

u. EP 2,<br />

5 So in der Tat B iondi, a. a. 0. 94f.<br />

6 S egr ē , st. Fadda VI, 348 meint, ohne<br />

Anführung von Beweisen, es sei non inverosimile,<br />

daß das Reskript sich im Urtext<br />

auf die fiducia bezogen habe; bei Levy,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!