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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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T i t. II. § 7<br />

Bei ,Paulus findet sich eine der Ulpians entsprechende Darstellung<br />

nicht, daher denn auch Paulus in lib. 3 dem Ulpian einen bedeutenden Vor-<br />

sprung abgewinnt.<br />

Ulp. 3, I Paul. 3, 2 Gai. 1.3<br />

Ulp. 3 (2. I) 7 pr.:<br />

§ 7. DE ALBO CORRUPTO<br />

Si quis id, quod iurisdictionis perpetuae causa [non quod prout res<br />

incidit] in albo [uel in charta uel in alia materia] 4 propositum erit,<br />

dolo malo corruperit: datur in eum quingentorum aureorum 5 iudicium,<br />

quod populare est.6<br />

Der Edikttext war ohne Zweifel l kürzer als diese Relation; vermutlich<br />

lautete er (nach Entfernung der Glosseme):<br />

Si quis 8 id, quod iuris dicundi causa 9 in albo propositum erit,I°<br />

dolo malo I I corruperit 12 rel.<br />

Vgl. auch I. (4. 6) 12.<br />

Die Formel, über die es an speziellen Überlieferungen fehlt, war<br />

selbstverständlich in factum konzipiert und wohl bloße Umschreibung des<br />

Edikts. ^3<br />

Nach dem Digestentext war eine Noxalklage hier nicht verheißen,<br />

wurde vielmehr, wenn der Gewalthaber des Delinquenten nicht dessen<br />

defensio in solidum übernahm, gegen letzteren extra ordinem mit körperlicher<br />

Züchtigung vorgeschritten.^ 4 Als Grund dafür könnte man sich denken,<br />

daß in der bloßen noxae deditio des Delinquenten an den Popularkläger<br />

eine eigentliche Reaktion wider den Verächter der maiestas praetoris,<br />

die unser Edikt zu wahren bestimmt war,^5 nicht erblickt werden konnte.<br />

Allein der unlateinische Satz in (2. i) 7 § 3 „in seruos ... corpus torquendum<br />

est" gehört nicht dem Ulpian an; es ist also mit der Möglichkeit zu rechnen,<br />

daß hier gleichwohl eine Noxalformel proponiert war. Dafür spricht auch<br />

recht sehr Paul. 3 fr. 9 cit. Auf diese Noxalformel könnten dann Ulp. 3<br />

(9 . 4) 3, 5, 7, Paul. 3 eod. 4 bezogen werden, Stellen, für die eine andere<br />

plausible Beziehung nicht zu finden ist.<br />

I (2. I) 7.<br />

2 eod. 9, (47 . 23) 4.<br />

3 (2. 1) B.<br />

4 Vg1,Weiß, Studien'12o n. 205.<br />

5 Ulpian schrieb milium sestertiorum,<br />

vorausgesetzt, daß die Kompilatoren ihrer<br />

sonst beobachteten Regel, für t000 Sesterze<br />

einen aureus zu setzen — Cuiac. obs. XIX,<br />

31 —, auch hier treu geblieben sind. Vgl.<br />

unten §,I I Ziff. 1, Palingen. praef. VII, I 1.<br />

6 Hierher Paul. 3 (47 . 23) 4.<br />

57<br />

7 Vgl. auch Cuiac. obs. XXI, 24.<br />

S Ulp. 3 (2. i) 7 §<br />

9 Prob. 5, 2 : I. D. C. = iuris dicundi causa.<br />

I° Ulp. 3 eod. 7 § 2.<br />

Ulp. 3 eod. 7 § 4.<br />

12 Ulp. 3 eod. 7 § 5.<br />

'3 So auch Rudorff, EP § 6.<br />

^4 Ulp. 3 eod. 7 § 3. Vgl. dazu auch Paul.<br />

sent. I, 13 a § 3.<br />

^ 5 Paul. 3 (2. 1) 9: quia hic ... contempta<br />

maiestas praetoris uindicatur.

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