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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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402<br />

Tit. XXXV. § 1 96<br />

Ulp. 5 7 h. t. 17 § 4:<br />

Cum seruus 1 iniuriam facit ... iniuriarum noxalis actio datur, sed<br />

in arbitrio domini est, an uelit eum uerberandum exhibere, ut ita<br />

satisfiat ei qui iniuriam passus est.<br />

Ulp. 5 7 h. t. 1 7 § 5 :<br />

Ait praetor: ARBITRATU IUDICIS: utique quasi uiri boni, ut ille modum<br />

uerberum imponat.<br />

Die Formel ist nicht überliefert. Unwahrscheinlich ist die Annahme Rudorffs,<br />

EP § 193, wonach das „arbitratu tuo uerberandum exhibere"<br />

neben litis aestimatio und noxae deditio den alternativ bestimmten Gegenstand<br />

der condemnatio gebildet hätte. Wie kann der Sklave arbitratu<br />

iudicis ausgeprügelt werden, nachdem durch das erlassene Urteil das iudicium<br />

seine Endschaft erreicht hat? Ebenso unwahrscheinlich ist die Ansicht<br />

derer, die mit oder ohne Annahme von Interpolationen' das uerberandum<br />

exhibere in das Verfahren in iure verlegen wollen, so daß also das<br />

Auspeitschen nach Ermessen, sei es des Prätors selbst,3 sei es eines ad hoc<br />

zu ernennenden extraordinären iudex, hätte erfolgen müssen,¢ der Beklagte<br />

aber zur exhibitio überhaupt nur zugelassen worden wäre, wenn er auf die<br />

gerichtliche Klärung des Sachverhalts verzichtete. Offenbar haben wir es<br />

hier vielmehr mit einer eigentümlichen actio arbitraria zu tun, die die Kon-<br />

demnation etwa von einem<br />

nzsi NS NS eum seruum arbitratu iudicis uerberandum exhibebit 5<br />

abhängig machte.' Schwierigkeiten bietet die Rekonstruktion im übrigen<br />

nicht.?<br />

§ 196. SI EI, QUI IN ALTERIUS POTESTATE ERIT, INIURIA<br />

FA CTA ESSE DICETUR<br />

Ulp. 57,8 Paul. 55.9<br />

Ulp. 57 h. t. 17 § 1o:<br />

Alt praetor: SI EI, QUI IN ALTERIUS POTESTATE ERIT, INIURIA FACTA ESSE<br />

Quid si filius familias? Cf. Iulian. 45<br />

h. t. 36, eine natürlich interpolierte Stelle,<br />

die ursprünglich von der a° noxalis handelte.<br />

2 In fr. 17 § 4 ist sicher itp. der Passus<br />

„neque erit ... sufferendam". Ferner wahrscheinlich<br />

gl. „ut ita ... passus est".<br />

3 Würde der Jurist zu praetoris wohl die<br />

Erläuterung quasi uiri boni gegeben haben?<br />

4 Vgl. gegen K a r l o w a, RG II, 117o,<br />

Appleton, rev. gen. du dr. 24, 2314 die<br />

Bemerkungen Girards, mel. de dr. rom. II,<br />

393'. Sie treffen m. E. auch Segr ē , mel.<br />

Gir. II, 567f., auch P a r t s c h, ArchfPapF 6,<br />

67'. Abwegig auch N ab er, Mnem. 48, 166,<br />

der mit Hilfe von Interpolationsannahmen<br />

eine besondere Art von animaduersio extraordinaria<br />

konstruiert. Wie Girard, auch<br />

L e v y, SZ 36, 19f., nur daß dieser die Worte<br />

„arbitratu iudicis" aus der Formel verbannen<br />

will.<br />

5 oder: nisi ... exhibebit, ut arbitratu<br />

iudicis uerberetur. Diese Fassung würde<br />

die von L e v y, a. a. 0. 21, gerügte Zweideutigkeit<br />

beseitigen:<br />

6 In fr. 17 § 6 h. t. ist statt „ante iudicem"<br />

zu lesen: ante iudicium. Diese Konjektur<br />

drängt sich angesichts des gleich<br />

folgenden „ arbitratu a l i c u i u s" geradezu<br />

auf. Die weitgehenden Itp., die Naber,<br />

mel. Ger. 467f. in fr. 17 § 4-6 zu entdecken<br />

glaubt, kann ich keineswegs für bewiesen<br />

halten.<br />

7 Exceptio „si non defendendi domini<br />

gratia fecit": h. t. 17 § B.<br />

8 h. t. 17 § io-ult., (2. 4) 12, (43 . 24) 19.<br />

9 h. t. 18. § 2-ult.

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