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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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SI As As Lucn TITII PROCURATOR EST,I<br />

gegen den Tutor oder Kurator:<br />

Tit. XLIV. § 272 503<br />

SI As As LUCII TITII TUTOR (CURATOR) EST.<br />

Ich fasse diese Exzeptionen affirmativ, 2 wie das offenbar das Natürlichere ist.<br />

Daß alle Exzeptionen negativ gefaßt seien, ist nirgends gesagt, sondern<br />

(Gai. IV, 119) nur, daß sie „in contrarium concipiuntur quam adfirmat is,<br />

cum quo agitur". Die negative Behauptung, Kläger habe keine Vollmacht,<br />

sei nicht Vormund, wird nach dieser Regel selber zur affirmativen Exzeption.3<br />

Auch eine exceptio c o g n i t o r i a mangels Vollmacht mag im Edikt<br />

proponiert gewesen sein: gewiß gab es Fälle, wo eine solche Platz griff.4<br />

Nächstverwandt mit den eben angeführten Exzeptionen sind zwei<br />

Sachlegitimationseinreden, auf die ich schon früher aufmerksam gemacht<br />

habe: die exceptio bonorum possessionis non .datae5 (S. 183) und die exceptio<br />

responsionis non factae 6 (S. 148). Ich erwähne sie hier, weil die<br />

Stelle, wo sie wirklich proponiert waren, nicht ermittelt werden kann. Die<br />

Zahl der Sachlegitimationsexzeptionen ist übrigens damit keineswegs erschöpft;<br />

wenn z. B. einem klagenden Universalfideikommissar oder bonorum<br />

emptor die Sachlegitimation bestritten wurde, mußte es notwendig zu<br />

ähnlichen Exzeptionen kommen. Im Anschluß an obige Exzeptionen waren<br />

vielleicht auch noch andere proponiert, die, wie die exceptio cessionis<br />

bonorum, 7 die Bestimmung hatten, den Mangel der passiven Sachlegitimation<br />

zur Geltung zu bringen.<br />

§ 272. SI EX CONTRACTIBUS ARGENTARIORUM AGATUR 8<br />

Ulp. 74,9 Paul. 69.20<br />

In der Nachbarschaft der bisher behandelten Exzeptionen finden wir<br />

drei weitere, die, wenn ich recht sehe, sämtlich auf die Kontrakte der<br />

Argentarien gemünzt sind: die exceptio mercis non traditae, I " redhibitionis I2<br />

und pecuniae pensatae.^ 3 Von der ersten ist uns diese Beziehung ausdrücklich<br />

überliefert, Gai. IV, 126 a:<br />

(5 . 45) 2, (26. 7) 4, 23, (46. 7) 3 § 4. 5, (3.4)<br />

6 § 2. Besondere Fälle der exceptio procuratoria:<br />

(3 . 3) 47, 48. Eigentümliche replicationes<br />

curatoriae in (2 7. 10) 7 § I. 2, dazu<br />

Bülow, a. a. 0. 36.<br />

Die 1. Aufl. formuliert: „si A° A° mandatum<br />

est, ut eo nomine ageret". S. dagegen<br />

oben S. 96.<br />

2 Übereinstimmend Eisele, a. a. 0. 19 i f.<br />

3 Kein Gegenbeweis liegt in C. (5. 45) 2.<br />

Wenn dort von einer exceptio „si tutor non<br />

est" die Rede ist, so ist das augenscheinlich<br />

eine Ungenauigkeit: die negative Behauptung<br />

des Beklagten (das non fehlt übrigens<br />

in einigen Hdschr.) ist in die formulierte<br />

exceptio herübergenommen.<br />

4 (3. 3) 78 § i ict. 56, 62. Vgl. Eisele,<br />

a. a. 0. z i 5 ff., De b r a y, reprt s. en just.<br />

(1892) 15 9, Wlassak, z. Gesch. der Cognitur<br />

(1893) 23.<br />

5 (44- I) 20 i. f.<br />

6 (22. 3) 18 § 2.<br />

7 I. (4. 1 4) § 4, C. (7 . 7 2 ) 3, Wlassak,<br />

bei Pauly - Wissowa s. v. cessio bonorum<br />

unter IV.<br />

8 Vgl. zu den hier genannten Exzeptionen<br />

Kniep, Fschr. f. Thon (19r 1) 5 1 ff.<br />

9 (21. I) 59, (5o. 16) 66.<br />

1O (21. I) 6o.<br />

II Ulp. 74 (5o. 16) 66, vgl. Paul. (44 . 4) 5 §4<br />

„mercis non traditae exceptione ".<br />

22 Ulp. 74 (21. 1) 59, Paul. 69 eod. 6o.<br />

^3 Ulp. (22. 3) 19 § 3 - unmittelbar hinter<br />

der Erwähnung der exceptio procuratoria.

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