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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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226<br />

Tit. XVI. § 91<br />

Tit. XVI<br />

DE RELIGIOSIS ET SUMPTIBUS FUNERUM<br />

Ulp. 25, Paul. 27, Gai. 1 9, 2 Iulian. 1o.<br />

Der Titel zerfällt in vier oder genauer sechs Edikte (s. § 91).<br />

§ 91. SI Q UIS MORTUUM IN L 0 CUM ALTERIUS INTULERIT<br />

UEL INFERRE CURA UERIT<br />

Ulp. 25, 3 Paul. 27,4 Gai. 19.5<br />

Ulp. 25 fr. 2 § 2 h. t.:<br />

Praetor alt: SI[UE] 6 HOMO MORTUUS OSSAUE HOMINIS MORTUI IN LOCUM<br />

PURUM 7 ALTERIUS AUT IN ID SEPULCHRUM, 8 IN QUO IUS NON FUERIT, 9 ILLATA 1O<br />

ESSE DICENTUR . [qui hoc fecit, in factum actione tenetur et poena<br />

pecuniaria subicietur].<br />

Über den Gegenstand der actio meldet Gai. 19 h. t. 7 pr.:<br />

Is qui intulit mortuum in alienum locum, aut tollere id quod intulit<br />

11 aut loci pretium praestare cogitur per in factum actionem,<br />

quae tam heredi quam in heredem competit et perpetua est.<br />

In fr. 2 § 2 h. t. sind die Worte „qui hoc fecit, in factum actione tenetur<br />

et poena pecuniaria subicietur" jedenfalls interpoliert. 12 Wahrscheinlich sind<br />

sie einfach zu streichen; denn da Ulpian die Worte „in locum alterius"<br />

schon in fr. 2 § I erläutert, wird er den Wortlaut des ganzen Edikts schon<br />

vorher zitiert haben./3 <strong>Das</strong> Ediktszitat mag vielleicht schon in der Vorlage<br />

D. (11. 7), C. (3. 44)• Kommentar zur<br />

Titelrubrik scheint Ulp. 25 h. t. 2 pr., (5o. 16)<br />

3 8 vgl. Ulp. nr. 725, ebenso Paul. 27 (50.17)<br />

138 pr. vgl. Paul. nr. 419.<br />

2 Vgl. oben S. 9f.<br />

3 h. t. 2 § 1 ff., 4, 6, 8 pr.-§ 4, (r. 8) 7 =<br />

h. t. 6 i. f.<br />

4 h. t. 3.<br />

5 h. t. 5, 7.<br />

6 Si? So die Vulgata. Siue scheint mir<br />

im Ediktstil nicht erträglich. Anders und<br />

ganz willkürlich H e in e c c i u s, ed. perp.<br />

tit. 58.<br />

7 Ulp. 25 h. t. 2 § 4.<br />

8 1Jlp. 25 h. t. 2 § 5. 6 (sepulchrum monumentumue?),<br />

Gai. 19 h. t. 7 § 1. Von Biondi,<br />

studi sulle act. arb. 118', werden die Worte<br />

„in id sepulchrum" athetiert, vielleicht mit<br />

Recht. Vermöge des Demonstrativprononomens<br />

id könnte das folgende „in quo ius<br />

non fuerit" nur auf das sepulchrum, nicht<br />

auf den locus purus bezogen werden, während<br />

Ulpians Kommentar — fr. 2 § 7-9 —<br />

für das Gegenteil spricht. Außerdem wissen<br />

wir, daß gegen den, der unberechtigt in<br />

einem fremden sepulchrum bestattete, die<br />

actio sep. uiol. zustand. Paul. sent. I, 21, 6,<br />

D. (47. 12) 3 § 3 . Hat Biondi Recht, so<br />

wären die Bemerkungen in fr. 2 § 5. 6 als<br />

von Ulpian nur gelegentlich eingestreut und<br />

bei Gai. 1 9 h. t. 7 § 1 die Worte „uel in<br />

sepulchrum uel" als interpoliert anzusehen.<br />

9 Ulp. 25 h. t. 2 § 7-9, fr. 4, 6 pr., Paul. 27<br />

h. t. 3, Gai. 19 h. t. 5.<br />

10 Ulp. 25 h. t. 2 § 3.<br />

11 Man wird hierbei wohl an eine Restitutionsklausel<br />

zu denken haben. Karl o wa,<br />

RG I1, 1052.<br />

12 A. M. L e v y, Privatstr. 67f. Aber man<br />

beachte „qui fecit" (vorher war die Konstruktion<br />

passivisch , tenetur (Präsens) —<br />

subicietur (Fut.), subicietur mit dem Ablativ.<br />

^3 Kniep, der RG Gaius 217f., konstruiert<br />

hier wieder Verschiedenheiten zwischen<br />

prätorischem und Provinzialedikt.

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