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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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42 <strong>Das</strong> Ediktsystem im einzelnen<br />

wie sonst, die Edikte voranstanden, muß dahingestellt bleiben. Unter<br />

den actiones ciuiles geht die auf das Hauptdelikt bezügliche actio furti nec<br />

manifesti der actio de tigno iuncto voraus; die Stelle der actio furti concepti<br />

und oblati ist nicht zu ermitteln. Die Ordnung der prätorischen<br />

Aktionen, auch diese nur zum Teil in den Digesten überliefert, ist wohl<br />

einfach die historische nach der Entstehungszeit der Edikte; höchstens die<br />

actio arborum furtim caesarum könnte ihre Stellung am Schluß etwa auch<br />

der enge begrenzten Natur ihres Tatbestands oder vielleicht dem Umstand<br />

verdanken, daß sie kein eigentliches furtum voraussetzt, sondern nur durch<br />

das Wort furtim unter den Titel de furtis attrahiert ist.<br />

XXIV. De iure patronatus.<br />

<strong>Das</strong> Hauptstück dieses Titels ist Edikt und iudicium de operis libertorum.<br />

Als bloßen Anhang sehe ich das praeiudicium über die Ingenuität<br />

an, das ohne Zweifel vorzugsweise' gerade auf den Fall berechnet war, wo<br />

der wegen der zugesagten operae in Anspruch genommene Freigelassene<br />

die Leistung auf Grund angeblicher Ingenuität weigerte.<br />

§3<br />

Der dritte Abschnitt: die schleunige Rechtshilfe<br />

Die Titelfolge in diesem Abschnitt ist, ohne Rücksicht auf die innere<br />

Natur der behandelten Materien, lediglich durch das Wertprinzip diktiert,<br />

das wir oben (bei tit. XV) kennengelernt haben. Voran stehen die Rechtsmittel<br />

de uniuersitate (tit..XXV-XXVII: de bonorum possessionibus, de<br />

testamentis, de legatis) ; es folgen die de f u n d o (tit. XXVIII -XXX : de operis<br />

noui nuntiatione, de damno infecto, de aqua et aquae pluuiae arcendae),2<br />

diesen wieder die de h o m i n e (tit. XXXI: de liberali causa), endlich die de<br />

ceteris rebus. Unter den letzten nehmen die Neiden Titel (XXXII.XXXIII)<br />

de publicanis und de praediatoribus den ersten Platz ein, weil bei ihrem<br />

Gegenstande das Staatsinteresse direkt beteiligt ist; den zweiten die schweren<br />

und schwer verpönten Delikte des tit. (XXXIV) de hominibus armatis etc.;<br />

den Schluß bildet das leichteste unter den rekuperatorischen Delikten: die<br />

Injurie (tit. XXXV). Einer besonderen Betrachtung bedürfen nur die tit.<br />

XXV-XXVII, XXXI, XXXV.<br />

XXV. De bonorum possessionibus.<br />

<strong>Das</strong> (von Rudorff 3 zum Teil<br />

Titels ist folgendes:<br />

Vgl. (4o. 14) 6.<br />

2 Es ist bemerkenswert, daß der Titel<br />

de religiosis in Gaius' libri ad edictum prouinciale,<br />

die ihn, wie wir sahen (oben S. 9 f.),<br />

aus dem zweiten in den dritten Ediktabschnitt<br />

versetzt zeigen, hier genau an derStelle<br />

verkannte) System innerhalb dieses<br />

erscheint, wo er nach dem Wertprinzip erwartet<br />

werden muß: in lib. 19, das die<br />

Rechtsmittel de fundo behandelt, und zwar<br />

vermutlich als erstes unter ihnen, weil die<br />

resdiuiniiuris den reshumani iurisvorgehen.<br />

3 EP 273f.

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